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Groningen Treffen 2024

Vom 07. Bis zum 11. Oktober fand das dritte MANABAS Partnertreffen in Groningen statt.

Letzte Aktualisierung: 10.04.2024

Von Montag, dem 7. Oktober, bis Freitag, dem 11. Oktober, unternahm die Projektgruppe MANABAS COAST eine Reihe von inspirierenden Feldbesuchen an der niederländischen und deutschen Wattenmeerküste. Diese Reise ermöglichte eine eingehende Erkundung modernster Küstenschutz- und naturbasierter Lösungen und förderte wertvolle Diskussionen zwischen den Projektpartnern darüber, wie diese Lösungen in die Praxis umgesetzt werden können.

Am Montag besuchte die MANABAS COAST-Gruppe den berühmten Afsluitdijk und und die Fischtreppe, die sich im Bauabschluss befindet. Der Tag begann mit Vorträgen von Experten über die Ökologie des Afsluitdijk und über die Fischtreppe. Die Gruppe erkundete das neue Sturmflutwehr bei Kornwerderzand und die Öffnung im Afsluitdijk, durch die die Fischtreppe fließt. Die Teilnehmer lernten auch das innovative Deckwerk am Afsluitdijk kennen, wo zwischen den Quattroblocks eine felsige Küstenvegetation gedeiht und entlang des Innendeichs ein kräuterreiches Grasland mit 19 Arten wächst.

Eine Gruppe von Menschen mit Warnwesten und Helmen steht auf einem Deich Bildunterschrift
Gruppenfoto auf dem Afsluitdijk

Am Dienstagnachmittag verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Ems-Dollart-Küste (ED), wo die Gruppe inspirierende Projekte im Rahmen des Programms ED2050 kennenlernte. Die erste Station war die künstlich angelegte Salzwiese bei Delfzijl, die Teil des Marconi-Projekts ist. Die Teilnehmer erfuhren etwas über den Zweck dieser Salzwiese und ihre Rolle für den Küstenschutz und die Ökologie. Der Besuch wurde mit dem Projekt „Brede Groene Dijk“ (Breiter grüner Deich) fortgesetzt, einem innovativen Ansatz der Wasserbehörde von Hunze und Aa zur Verstärkung von Seedeichen unter Verwendung von lokal produziertem Ton. Die Gruppe besichtigte einen bereits fertiggestellten 750 Meter langen Abschnitt dieses Deichs, ein Pilotprojekt, das die Machbarkeit des Konzepts demonstriert. Wir erfuhren, dass die Durchführbarkeit in hohem Maße von den geltenden Rechtsvorschriften beeinflusst wurde, die Qualitätsmerkmale für den verwendeten Ton festlegen. Das Wasserwirtschaftsamt beabsichtigt nun, diese Innovation auf 17 Kilometer Deich auszuweiten, was Herausforderungen und Chancen für den künftigen Küstenschutz mit sich bringt.

Der Mittwoch begann mit Präsentationen der How-to-Gruppen, die bei einem früheren Projekttreffen in Brügge gebildet worden waren. Diese fünf Gruppen haben sechs Monate lang an verschiedenen „How-to“-Fragen gearbeitet, z. B. wie man naturbasierte Lösungen (NBS) in Natura 2000-Gebieten umsetzt. Jede Gruppe berichtete von ihren Fortschritten und den bisher gewonnenen Erkenntnissen, die später in einem zweiseitigen Dokument zusammengefasst werden sollen, um Wissen und Strategien für künftige Projekte auszutauschen. Am Nachmittag besuchte die Gruppe eine naturnahe Lösung an der niedersächsischen Küste. Bei dieser vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und dem Nationalparkamt umgesetzten Lösung wurde der Boden im Deichvorland abgesenkt, um die Salzwiesenentwicklung zu fördern. Das Kooperationsprojekt verbesserte nicht nur den ökologischen Zustand der Salzwiesen, sondern lieferte dem NLWKN auch Ton für den Hochwasserschutz. Diese Win-Win-Lösung verdeutlicht den Wert der interdisziplinären Zusammenarbeit im Küstenmanagement.

Am Donnerstag veranstalteten das Gemeinsame Wattenmeersekreteriat und das Projekt MANABAS COAST einen Workshop, um über die Zukunft des Salzwiesenmanagements zu diskutieren. Die Kernfrage „Wie viel Salzwiesenmanagement wollen und brauchen wir?“ löste eine lebhafte Debatte unter den 60 Teilnehmern aus. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Herausforderung, angesichts des steigenden Meeresspiegels ein Gleichgewicht zwischen ökologischen, küstenschützenden und nachhaltigen Zielen herzustellen. Wir vom LKN.SH hatten hier die Gelegenheit das Salzwiesenmanagement auf den Halligen und das Projekt ECOHAL vorzustellen.

Eine Frau steht an einem Rednerpult vor einer Leinwand mit einer Präsentation
Vorstellung von ECOHAL beim Salzwiesen-Workshop

Zum Abschluss ihrer Reise besuchte die Gruppe am Freitag den Deich zwischen Lauwersoog und Vierhuizen. Hier wurden Deichverstärkungsmaßnahmen mit Maßnahmen zur Verbesserung der natürlichen Umwelt kombiniert. Es wurden neue Salzwiesen, künstliche Riffe und Gezeitentümpel angelegt und ein 70 Hektar großes Binnengewässer-Naturgebiet mit der umgebenden Landschaft verbunden. Dieses Projekt ist ein Beispiel für die Integration von Küstenschutz und Umweltverbesserung, einem der Hauptthemen des Projekts MANABAS COAST.

Für mehr Informationen zum Partnertreffen und zu den projekten vor Ort besuchen Sie die MANABAS-Website:
MANABAS-Bericht Groningen

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