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Minister Schrödter diskutiert mit Open Source Akteuren im Hanse Office Brüssel: Digitale Souveränität in Europa gestalten

Letzte Aktualisierung: 05.09.2025

BRÜSSEL/KIEL. Auf Einladung des Landes Schleswig-Holstein sind am 3. September im Hanse Office in Brüssel führende europäische Open Source Fachleute aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zusammengekommen. Ziel des Treffens war es, die Bedeutung der digitalen Souveränität für Europa hervorzuheben, die Rolle von Open Source als Innovationsmotor zu beleuchten und einen Beitrag für eine nachhaltige europäische Zusammenarbeit zu leisten.

"Der Weg Schleswig-Holsteins, seine Landesverwaltung mithilfe von offenen Innovationen und Open Source Lösungen digital souverän aufzustellen, hat international für großes Interesse und Zuspruch gesorgt. Wir freuen uns, mit dieser Veranstaltung nun auch gezielt im Kontext der EU einen Beitrag zur Stärkung des bestehenden Netzwerks über alle Ebenen hinweg zu leisten", sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter in seiner Eröffnungsrede. "Digitale Souveränität gelingt am besten gemeinsam. Deshalb sind der Dialog und der Erfahrungsaustausch mit unseren europäischen Partnern essenziell. Wir stehen vor einer gemeinsamen Herausforderung – und zugleich einer großen Chance, europäische Souveränität zu gestalten und mit einer nachhaltigen Stärkung der europäischen Digitalwirtschaft zu verbinden. Dafür brauchen wir eine klare und strategische Neuausrichtung unserer öffentlichen Budgets und in der Beschaffung einen Vorrang für offene Lösungen, die uns Unabhängigkeit sichern."

Die Diskussionsveranstaltung im Hanse Office, der gemeinsamen Vertretung Schleswig-Holsteins und Hamburgs bei der Europäischen Union, wurde vom DigitalHub.SH mitorganisiert und verdeutlichte, dass europaweit immer mehr öffentliche Institutionen strategisch auf Open Source setzen, um in Zukunft ihre digitale Souveränität zu stärken und langfristig die eigene Handlungsfreiheit zu sichern.

"Derzeit sind viele Regierungen und Unternehmen noch stark von proprietärer Software abhängig, die meist von nur wenigen globalen Technologiekonzernen bereitgestellt wird. Diese Abhängigkeit hat weitreichende Folgen", betonte Minister Schrödter. "Die digitalen Systeme, die wir nutzen, sind kritische Infrastrukturen. Wenn wir die Kontrolle über unsere IT-Systeme verlieren, riskieren wir den Verlust unserer politischen und administrativen Autonomie. Die aktuellen politischen Spannungen verstärken zusätzlich die Dringlichkeit zum Handeln."

Für eine erfolgreiche digitale Souveränität Europas brauche es, so Schrödter, eine noch engere Vernetzung und Zusammenarbeit der europäischen Akteure. Diese müsse jedoch konsequent ausgebaut und sowohl in Strategien als auch im politischen Handeln fest verankert werden. Eine wichtige Entwicklung ist in dem Zusammenhang, dass weitere Institutionen dem Beispiel Schleswig-Holsteins sowie anderer Länder und Regionen folgen und durch die Einrichtung eigener Open Source Program Offices (OSPOs) zu zentralen Ankerpunkten der europäischen Vernetzung werden. Darüber hinaus sollten bestehende Strukturen wie das OSPO der EU-Kommission gestärkt und von den europäischen Institutionen organisatorisch wie finanziell ausgebaut werden, um digitale Souveränität nachhaltig abzusichern und regionale sowie lokale Akteure gezielt zu unterstützen.

Thematische Schwerpunkte der Veranstaltung waren neben der zukünftigen Rolle der OSPOs auf europäischer Ebene auch die grenzüberschreitenden Möglichkeiten von Open Source Projekten sowie die Vorstellung und Weiterentwicklung bestehender Formate. Neben Impulsbeiträgen aus Schweden, Finnland, Spanien und Deutschland standen vor allem der offene Dialog sowie der intensive Austausch zu konkreten Projekten und Umsetzungen im Mittelpunkt. Erfolgreiche Beispiele wie das sichere Datenaustauschsystem X-Road oder Decidim zeigten, wie Open Source, getragen von starken Communities, bereits heute einen wichtigen Beitrag zu einer bürgernahen Digitalisierung leistet.

"Die digitale Souveränität, Open Innovation, Open Source und mit ihnen die OSPOs sind entscheidende Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz und Unabhängigkeit in Europa. Wir haben mit unserem Umstellungsprozess in Schleswig-Holstein bereits wichtige Schritte unternommen, aber wir wollen weiter lernen – gemeinsam mit unseren deutschen und europäischen Partnern", sagte Schrödter. "Der Austausch in Brüssel hat gezeigt, wie groß die Offenheit aller Beteiligten für eine enge Zusammenarbeit ist und wie viel leichter sich Innovationen in einem offenen Umfeld gemeinsam gestalten lassen."

Die im Rahmen des Events identifizierten Anknüpfungspunkte, Ideen und Projekte sollen in den kommenden Monaten weiter konkretisiert und als Teil der Zusammenarbeit aller Akteure vorangetrieben werden. Mit dem Treffen in Brüssel wurde ein wichtiger Impuls gesetzt: Schleswig-Holstein lädt die europäischen Partner ein, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen.

Weitere Informationen zu den OSPOs unter

Verantwortlich für diesen Pressetext: Vivien Albers, Frauke Zelt  |  Düsternbrooker Weg 104, 24105 Kiel  | Tel. 0431 988-1704  |  E-Mail: regierungssprecherin@stk.landsh.de  |  Medien-Informationen im Internet: www.schleswig-holstein.de

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