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Schleswig-Holstein

Demokratie lebendig halten

Erinnerung wachhalten, Demokratie stärken und sich für Freiheit, Frieden und Menschenrechte einsetzen – das ist der Appell von Ministerpräsident Daniel Günther zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus. 

Letzte Aktualisierung: 08.05.2025

Ministerpräsident Günther und weitere Menschen stehen vor mehreren Kränzen. Sie haben die Kopfe in stillem Gedenken gesenkt.
In der KZ-Gedenkstätte Ahrensbök gedachte Ministerpräsident am Vormittag der Opfer des Nationalsozialismus.

Der Zweite Weltkrieg brachte unermessliches Leid über weite Teile der Welt: In 2.077 Kriegstagen kostete er mehr als 50 Millionen Menschen das Leben. Erst mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht endete der Krieg in Europa. Der 8. Mai 1945 markiert damit nicht nur das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, sondern auch den Beginn einer politischen und gesellschaftlichen Neuordnung.

Gedenkgottesdienst in Kiel

Anlässlich des 80. Jahrestages hat Ministerpräsident Daniel Günther in Kiel an einem Gedenkgottesdienst teilgenommen. "80 Jahre nach Kriegsende ist dieser Tag der Befreiung für uns alle eine Verpflichtung, die Erinnerung wach zu halten, die Demokratie zu stärken und für Freiheit, Frieden und Menschenrechte einzutreten", sagte er in der Universitätskirche. "Am 8. Mai denken wir an all jene, die unter dem Nationalsozialismus gelitten haben. Wir gedenken der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Wir erinnern an die Millionen Menschen, die in Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet wurden, an die gefallenen Soldaten, an die Zivilistinnen und Zivilisten, die ihr Leben verloren, an die Vertriebenen und Geflüchteten."

Wendepunkt der internationalen Ordnung

Zugleich sei der Frieden, der nach Kriegsende in Europa über Jahrzehnte als immer selbstverständlicher empfunden worden sei, fragil geworden, machte der Regierungschef deutlich. So stehe man zum 80. Jahrestag des Kriegsendes an einem Wendepunkt: "Wir erleben, dass in Europa wieder Krieg herrscht", sagte er. "Wir erleben, wie die nach 1945 errichteten Pfeiler der internationalen Ordnung erschüttert werden." Gleichzeitig würden autoritäre Systeme an Macht gewinnen und demokratische Werte in Frage gestellt werden.

Demokratie bewahren

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sei Deutschland die Hand der Versöhnung gereicht worden, führte Ministerpräsident Günther fort. "Uns wurde der Neuanfang geschenkt, die Chance, ein demokratisches, friedliebendes Land zu werden, das fest in der Gemeinschaft der Nationen verankert ist", ergänzte er. "Das sind kostbare Geschenke, die wir unbedingt bewahren sollten und nicht aufs Spiel setzen dürfen." Dies sei auch ein Teil der Verantwortung, die sich aus der deutschen Geschichte ergebe. So sei der Tag der Befreiung auch Einladung und Auftrag, die Zukunft gemeinsam zu gestalten – in Frieden, Freiheit und Verantwortung.

In der Gedenkstätte Ahrensbök

Am Vormittag hatte der Ministerpräsident die Gedenkstätte Ahrensbök besucht. Auf dem Gelände wurde 1933 ein Konzentrationslager errichtet. "Die furchtbaren Verbrechen der Nationalsozialisten haben nicht irgendwo, an anonymen Orten, stattgefunden", sagte er vor Ort. "Sie fanden überall, auch bei uns in Schleswig-Holstein, auch in kleinen Orten wie hier in Ahrensbök, statt. Deswegen ist es so wichtig, dass an all diesen Orten auch daran erinnert wird." Bei seinem Besuch erhielt Günther auch einen Einblick in die Erinnerungsarbeit der Gedenkstätte sowie den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.

Erinnerungskultur lebendig halten

Außerdem traf der Ministerpräsident auf Schülerinnen und Schüler der Emmi-Bonhoeffer-Schule in Pönitz (Gemeinde Scharbeutz). Diese pflegen einen engen Austausch mit der Gedenkstätte als außerschulischem Lernort. Dieses Engagement sei bewundernswert, lobte der Regierungschef. Gerade für die junge Generation seien solche außerschulischen Lernorte sehr wichtig. "Es gibt immer weniger Menschen, die noch von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen berichten können", sagte Günther. "Demokratie lebt nur, wenn die Menschen sie in der Mehrheit lebendig halten. In Zeiten, in denen fast ein Viertel der Menschen eine rechtsextremistische Partei wählen, müssen wir alle uns das vor Augen halten und gemeinsam für die Demokratie kämpfen."

Unverzichtbare Gedenkstättenarbeit

Dann legte Günther gemeinsam mit den Jugendlichen und dem Bürgermeister der Gemeinde Ahrensbök, Andreas Zimmermann, einen Kranz an der Gedenkstätte nieder. "Die Gedenkstätte ist ein wichtiger Ort des Erinnerns, der Begegnung und des Lernens", sagte er. "Die Ausstellung schärft unser Bewusstsein für unsere Verantwortung für die historischen Geschehnisse und hält das Gedenken an die Verfolgten und Ermordeten lebendig." Dabei dankte er auch den haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden der Gedenkstätte – sie leisteten eine für das Land wertvolle und unverzichtbare Arbeit.

Mehr Informationen zum Nachhören

Auch die 28. Episode des Podcasts der Landesvertretung Schleswig-Holstein "Alles, was Wissen schaft" thematisiert das Ende der NS-Diktatur. Im Mittelpunkt stehen die letzten Tage des Regimes in Schleswig-Holstein.

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