Das Oldenburger Wallmuseum lädt in die Zeit der Slawen ein. In zwei Siedlungen und Ausstellungen lernen Besucherinnen und Besucher das Leben vor 1.000 Jahren kennen.
Wer waren die Slawen? Wie lebten sie? Und was hat Oldenburgs Name mit ihnen zu tun? Das Oldenburger Wallmuseum – ein Freilichtmuseum – erzählt in Ausstellungen und nachgebauten slawischen Siedlungen von einer vergangenen Welt.
Geschichte interaktiv
Zwei Ausstellungen bringen das Leben der westslawischen Welt im Frühmittelalter näher. Die erste widmet sich unter anderem der Einwanderung der Slawen nach Ostholstein, ihrem Fürstentum, Glauben und dem Ende ihrer Herrschaft im 12. Jahrhundert. Die zweite Ausstellung blickt über die Region hinaus und thematisiert den westslawischen Handel. Neben Texten und Originalfunden laden interaktive Stationen dazu ein, Geschichte selbst zu erleben – etwa beim Anprobieren eines Kettenhemds.
Siedlungen der Slawenzeit
Die Slawenzeit wird in zwei Siedlungen lebendig. In 20 rekonstruierten Gebäuden übernehmen Patinnen und Paten die Betreuung – jede Hütte widmet sich einem eigenen Thema. Sie zeigen alte Handwerksberufe und spielen den Alltag des Frühmittelalters nach. Dadurch sind die Siedlungen immer in Bewegung: Es werden Dinge repariert, angepasst oder ergänzt. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, Fragen zu stellen oder auch selbst mitzumachen.
Inmitten der Oldenburger Innenstadt liegt eines der bedeutendsten Bodendenkmäler Schleswig-Holsteins: der Oldenburger Wall. Der an manchen Stellen bis zu 18 Meter hohe Burgwall wurde Ende des 7. Jahrhunderts von slawischen Siedlern errichtet und diente dem Schutz ihrer Gemeinschaft. Rund 400 Jahre später erhielt er den slawischen Namen "Starigard" – übersetzt "Alte Burg". Deutsche Chronisten übertrugen diesen Namen im 11. und 12. Jahrhundert ins Deutsche: Aus "Starigard" wurde "Aldinburg" – und schließlich Oldenburg, wie die Stadt bis heute heißt.
Am 19. und 20. Juli finden im Oldenburger Wallmuseum die Slawentage statt. Krieger, Händler und Handwerker aus ganz Europa kommen zusammen und lassen die slawische Kultur wieder aufleben. Zu sehen gibt es zum Beispiel Schmiede, die glühendes Eisen zu kunstvollen Messern formen, oder Glasperlenmacher, die filigranen Schmuck herstellen. Neben Vorführungen in traditioneller Kleidung und Bewaffnung zählen besonders die Kampfshows zu den Höhepunkten des Wochenendes. Groß und Klein haben auch die Chance, mitzumachen. Sie können sich beispielsweise im Bogenschießen versuchen.
"Slawen" bezeichnet eine Gruppe von Stämmen und Völkern aus Osteuropa, die durch die gemeinsame Sprachfamilie verbunden sind. Ursprünglich lebten sie vermutlich im Gebiet der heutigen Ukraine. Ab dem 6. Jahrhundert begonnen slawische Stämme, sich Richtung Westen auszubreiten. Zunächst lebten sie ausschließlich von Ackerbau und Viehzucht. Im 8. und 9. Jahrhundert entwickelten sie zunehmend handwerkliche Fähigkeiten und nahmen am Handel teil.
Freier Eintritt mit der MuseumsCard
Das Oldenburger Wallmuseum ist eines von mehr als 130 Museen, die an der Initiative MuseumsCard teilnehmen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten mit der Karte freien Eintritt in teilnehmende Museen in Schleswig-Holstein. Mehr Informationen gibt es auf der Website der MuseumsCard.
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: