Jeden Tag hilft gespendetes Blut Menschen. Bei der jährlichen Blutspendeaktion im Landeshaus nahm auch Ministerpräsident Daniel Günther wieder teil – und appellierte an die Bürgerinnen und Bürger.
Die Leukämie-Erkankte bei ihrer Chemotherapie, der verunfallte Motorradfahrer oder das Kind mit der angeborenen Blutkrankheit – sie alle haben eines gemeinsam: Sie brauchen fremdes Blut zum Überleben. Damit sind sie nicht allein: Täglich werden in Deutschland bis zu 15.000 Blutspenden benötigt.
Spenderzahl nimmt ab
Doch nur drei Prozent der Deutschen spenden regelmäßig – Tendenz fallend: Innerhalb der letzten zehn Jahre ging die Zahl regelmäßiger Spender um mehr als 30 Prozent zurück. Viele ältere Engagierte spenden wegen eigener Krankheit nicht mehr. Dazu kommt der demografische Wandel: Immer weniger junge Spenderinnen und Spender kommen nach – ältere Menschen, die im Schnitt häufiger eine Blutspende benötigen, werden mehr.
Aufruf zur Blutspende
Um den Bedarf an Blutspenden zu decken, organisiert das Deutsche Rote Kreuz regelmäßige Blutspende-Aktionen – auch an ungewöhnlichen Orten: Im Landeshaus in Kiel konnten nun erneut Mitarbeitende der Landesregierung, Abgeordnete, Ministerinnen und Minister aber auch Bürgerinnen und Bürger ihr Blut zur Verfügung stellen. Auch Ministerpräsident Günther und Landtagspräsidentin Herbst nahmen an der Aktion teil und riefen zur Spende auf: "Lasst uns auch auf diese Weise hier im Norden zusammenhalten und Leben retten", sagte Günther.
Große Bedeutung – geringer Aufwand
Spenden kann jeder, der älter als 18 Jahre ist, mehr als 50 Kilogramm wiegt und gesund ist. Wer spenden möchte, sollte vorher außerdem genug gegessen und getrunken haben. Doch wie läuft so eine Spende überhaupt ab? Vorab überprüfen Ärztinnen und Ärzte, ob man wirklich gesund und fit genug ist. Sie messen Körpertemperatur und Blutdruck und beantworten in einem vertraulichen Gespräch alle Fragen der Spenderinnen und Spender. Die eigentliche Vollblutspende dauert dann nur zehn Minuten, für den ganzen Prozess sollte man etwa eine Stunde Zeit einplanen.
Vom Spender zum Empfänger
Nach der Blutabgabe sollten Spenderinnen und Spender sich ausruhen und stärken. Das können sie zumeist direkt vor Ort tun: Die meisten Blutspendezentren stellen kostenlos Speisen und Getränke zur Verfügung, um Kreislauf und Blutzuckerspiegel nach der Spende zu stabilisieren. Während die Spender sich noch ausruhen, wird ihr Blut gekühlt und an ein Labor geschickt. Dieses untersucht das Spenderblut auf Krankheiten wie HIV oder Hepatitis. Bei Auffälligkeiten informiert das DRK die jeweiligen Spenderinnen und Spender sofort.
Außerdem wird das Blut im Labor weiterverarbeitet und in seine Bestandteile aufgetrennt. Denn wer in Deutschland eine "Blutkonserve“ benötigt, bekommt in der Regel nur einen Blutbestandteil, da sich diese viel individueller auf die Bedürfnisse des Patienten abstimmen lassen. So hilft gespendetes Plasma zum Beispiel bei schweren Lebererkrankungen, während rote Blutkörperchen den Blutverlust nach Unfällen ausgleichen sollen.
Wichtig ist außerdem, dass die Blutgruppen von Spender und Empfänger kompatibel sind. Passen diese nicht zusammen, verklumpt das "neue" Blut. Das kann, im schlimmsten Fall, lebensgefährlich werden. Besonders benötigt wird Blut der Gruppen 0- und A-.
Das Land Schleswig-Holstein zeichnet besonders engagierte Spenderinnen und Spender mit der Ehrennadel aus – bei Frauen nach 100 Spenden, bei Männern nach 150. Zuletzt überreichte Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken im Juni 2025 die Ehrennadel an 130 Menschen.
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