Neue Fregatten und Korvetten, moderne Kampfboote und unbemannte Drohnen – mit Blick auf die russische Aggression in der Ukraine soll der Bestand der Deutschen Marine kräftig aufgestockt werden. Mit dem Innovationsnetzwerk für maritime Sicherheitstechnologien "TechHUB SVI Nord" will Schleswig-Holstein dieses Vorhaben begleiten.
Schleswig-Holstein hat viel zu bieten
In Kiel gab Ministerpräsident Daniel Günther nun den Startschuss für das Projekt. "Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine ist die Sicherheit Europas massiv bedroht. Es müssen dringend alle technischen Kompetenzen für eine starke Verteidigung gebündelt werden. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren“, sagte Günther. Schleswig-Holstein könne dazu mit seinen wehrtechnischen Betrieben, seinen findigen Start-Ups, seinen wassernahen Forschungsinstitutionen und Bundeswehreinrichtungen eine Menge in die Waagschale werfen – zugunsten der Marine, aber auch zugunsten der Wirtschaft.
Wirtschaft und Bundeswehr zusammenbringen
Das vom Land mit 230.000 Euro jährlich geförderte und zunächst mit einer zusätzlichen Stelle bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WT.SH) angesiedelte Netzwerk versteht sich als norddeutsches Pendant zum bayerischen "TechHUB SVI". Seit 2022 werden in Erding bei München vor allem neue Technologien mit Fokus auf die Luft- und Raumfahrt getestet. "Wir wollen dieses Spektrum hier im Norden um den maritimen Bereich ergänzen, mit dem Fokus auf autonome Systeme und Sensorik", betonte der Ministerpräsident. In Bayern wie in Schleswig-Holstein gehe es darum, dass die Bundeswehr sich des Know-hows der Unternehmen bediene. "Nur durch eine konsequente Verknüpfung von Wissenschaft, Wirtschaft und Nutzern entstehen tragfähige Innovationen. Genau das ist unser Ziel."
Zivile und militärische Nutzung
Nach den Worten von Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens gehe es dabei vor allem darum, dass die Bundeswehr von Produkten und Technologien aus der Wirtschaft profitiere, die sowohl zivil wie auch militärisch nutzbar seien – so genannte dual-use-Anwendungen. "Umgekehrt kann die Deutsche Marine den geschützten Raum des Innovationszentrums nutzen, um mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen, die nach den besten Lösungen suchen", sagte Carstens. Das Umfeld dazu sei in Schleswig-Holstein ideal – vom U-Boot-Spezialisten TKMS über die Hochschulen und das Helmholtz-Forschungszentrum Geomar bis hin zu der für Schiffe und Marinewaffen zuständigen Wehrtechnischen Dienststelle WTD 71.
Zahlreiche Partner
Sowohl die WTD 71, als auch die Fachhochschule Kiel, die Innovation GmbH der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, das Wissenschaftszentrum Kiel, Forschungsinstitute sowie Branchenvertreter aus Industrie und Wirtschaftsförderung sagten ihre Unterstützung des Netzwerks im Rahmen eines "Letter of Intent" zu.
Dem Netzwerk sind bislang folgende Firmen, Hochschulen und Institutionen beigetreten:
Anschütz GmbH
Bayern Innovativ GmbH
CAU - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
CAU Innovation GmbH
FH Kiel - Fachhochschule Kiel
FEZ - Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH
GERMAN NAVAL YARDS Kiel GmbH
IHK SH - Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein
KiWi - Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH
Landesregierung Schleswig-Holstein
Rheinmetall Electronics GmbH
TKMS
VdW.SH - Verband der Wirtschaftsförderungen SH e.V. c/o KiWi GmbH Schleswig-Holstein e. V.
Wissenschaftszentrum Kiel GmbH
Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH)
beabsichtigt:
WTD 71 - Wehrtechnische Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung
Helmholtz-Zentrum GEOMAR
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