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Schleswig-Holstein

40 Jahre Nationalpark Wattenmeer

Im Nationalpark Wattenmeer vereinen sich seit 40 Jahren Naturschutz und Naturerlebnis. In Tönning hat Ministerpräsident Daniel Günther nun zum runden Geburtstag gratuliert.

Letzte Aktualisierung: 30.09.2025

Das Wattenmeer ist in einer Luftaufnahme von oben zu sehen
Der Nationalpark Wattenmeer ist der nördlichste Nationalpark Deutschlands und der größte zwischen dem Nordcap und Sizilien.

Auf einer Fläche fast doppelt so groß wie das Saarland erstreckt sich das schleswig-holsteinische Wattenmeer. Das Gebiet aus Wattflächen mit Rinnen und Prielen, mit Sandbänken, Dünen und Salzwiesen ist eine der fruchtbarsten Regionen der Erde. Rund 10.000 Pflanzen- und Tierarten leben hier, hinzu kommen jährlich zwischen zehn und zwölf Millionen Zugvögel, die hier rasten – eine weltweit einmalige Vielfalt. Um diesen Lebensraum zu schützen, gründete die Landesregierung am 1. Oktober 1985 den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Festakt in Tönning

Bei einem Festakt im Multimar Wattforum in Tönning hat der Nationalpark nun sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. Zu der Feier waren auch Ministerpräsident Daniel Günther und Umweltminister Tobias Goldschmidt gekommen. "Der Nationalpark Wattenmeer ist ein echtes Juwel und Aushängeschild für Schleswig-Holstein“, sagte Günther in seiner Rede. "Wir haben vor 40 Jahren als erstes Bundesland unser Wattenmeer als Nationalpark ausgewiesen, sind vorangegangen auf dem nicht immer ganz geraden Weg zu wirksamem Naturschutz und echtem Naturerlebnis.“

Daniel Günther, Michael Kruse und Tobias Goldschmidt stehen auf einem Deich und halten ein Schild mit der Aufschrift "40 Jahre Nationalpark Wattenmeer Schleswig-Holstein" in den Händen.
Gratulation in Tönning: Ministerpräsident Daniel Günther (v.l.), Michael Kruse, Leiter des Nationalparks Wattenmeer, und Umweltminister Tobias Goldschmidt.

Einzigartiges Ökosystem und Weltnaturerbe

Das Wattenmeer der südlichen Nordsee ist die größte zusammenhängende Wattlandschaft der Welt und zählt wegen seiner globalen Bedeutung zum Weltnaturerbe der UNESCO. "Im Nationalpark darf Natur auch wirklich Natur sein. Das macht ihn zu einem besonderen Ort", sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt. "Der Nationalpark schafft Raum für Artenvielfalt, lebendiges Naturerleben und den Genuss der herben Schönheit des Wattenmeeres. Vor 40 Jahren wurde er von mutigen Visionären erstritten und stetig weiterentwickelt."

Die Herausforderung: eine gerechte Abwägung

Die Natur im Nationalpark soll sich frei entwickeln können, ohne dabei die Bedürfnisse und traditionellen Nutzungen der Menschen vor Ort zu vernachlässigen. Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) kümmert sich darum, die Natur zu schützen und dabei auch die Interessen von Tourismus und Fischerei zu berücksichtigen.

Acht Seehunde liegen in der Sonne auf einer Sandbank im Wattenmeer
Von Mai bis in den September sammeln sich die Seehunde auf den Sandbänken im Wattenmeer, um Junge zu gebären, sie zu säugen und um das Fell zu wechseln.

In seinem Grußwort dankte der Regierungschef allen, die sich für den Nationalpark stark gemacht haben. "Heute prägt das Schutzgebiet die Identität der Wattenmeerregion, weil die Bewohnerinnen und Bewohner den Nationalpark mit seinen Herausforderungen angenommen und zu dem gemacht haben, was er heute ist: ein lebenswichtiges Stück Heimat für Tiere, Pflanzen und Menschen." Auch wenn es zeitweise herausfordernd gewesen sei, hätten alle Beteiligten immer nach gemeinsamen Lösungen gesucht, lobte Günther: "Ob Muschelfrieden oder naturnaher Tourismus: Aufeinander zugehen und Kompromisse schließen bleibt das Erfolgsrezept, um diese einzigartige Natur zu schützen."

Zwei Millionen Urlaubsgäste jährlich

Der Nationalpark Wattenmeer ist in zwei Schutzzonen unterteilt: Die Zone 1 ist der ungestörten Entwicklung der Natur vorbehalten und darf nicht betreten werden. In Zone 2 ist der Zugang auf ausgewiesenen Pfaden und unter bestimmten Regeln möglich. Nationalpark-Rangerinnen und -Ranger sowie Freiwillige der Naturschutzverbände informieren Gäste und Einheimische und überwachen die Schutzbestimmungen im Nationalpark. Jedes Jahr besuchen etwa zwei Millionen Urlaubsgäste die schleswig-holsteinische Westküste. Hinzu kommen 13 Millionen Tagesausflüge.

Viele weiße Vögel fliegen über das Wasser
Das Wattenmeer ist das zentrale Rast- und Nahrungsgebiet für Millionen von Zugvögeln auf dem ostatlantischen Zugweg.

"Vollendet ist der Nationalpark aber auch nach 40 Jahren noch nicht."


Eine der größten Herausforderungen der Zukunft stellt der Klimawandel dar: Die Erderwärmung und der Meeresspiegelanstieg werden sich auch auf das Wattenmeer auswirken, zum Beispiel dadurch, dass sich die bei Niedrigwasser trocken fallenden Flächen verkleinern werden. "Für einige Nutzungskonflikte und die Herausforderungen der Klimakrise für die Wattenmeernatur müssen noch Lösungen gefunden werden", betonte Tobias Goldschmidt. "Aber heute ist ein Tag zum Feiern: Happy Birthday, lieber Nationalpark schleswig-holsteinisches Wattenmeer! Du bist selbst ein Geschenk, an Schleswig-Holstein und an die Welt."

Weitere Informationen zum Nationalpark Wattenmeer gibt es hier:

Nationalpark Wattenmeer

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