ITZEHOE/KIEL. Justizministerin Sabine Sütterlin-Waack hat heute (9. März) bei Besuchen in der JVA Itzehoe und beim Verein für Jugendhilfe und Soziales Pinneberg die Arbeit der Anstaltsbediensteten und der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter für die Kriminalprävention gewürdigt. „Eine erfolgreiche Wiedereingliederung von Straftätern in die Gesellschaft und somit ein effektiver Opferschutz braucht spezialisierte Beratungsangebote, die straffällig gewordene Menschen vor, während und nach einer Haftstrafe unterstützen. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der JVA Itzehoe und der dort tätigen Institutionen sowie des Vereins für Jugendhilfe und Soziales Pinneberg für ihre langjährige, engagierte und hoch qualifizierte Arbeit
“, sagte Sütterlin-Waack.
Die Leiterin der JVA Itzehoe, Verena Serger, stellte der Justizministerin die Zusammenarbeit mit den in der Anstalt tätigen Institutionen vor: Die Schuldnerberatung in der JVA erfolgt seit Jahren durch die Diakonie Altholstein. Das Angebot wird insbesondere von Untersuchungsgefangenen angenommen, um die in der Freiheit versäumten Schuldenregulierungen mit professioneller Unterstützung in geordnete Bahnen zu lenken. Kommt es während dieses Verfahrens zu einer Haftentlassung, besteht für die Entlassenen die Möglichkeit, die Schuldnerberatung bei der Diakonie fortzuführen.
In der Suchtberatung arbeitet die Anstalt viele Jahre eng mit dem Träger „Therapiehilfe e. V.“ zusammen. Dieser bietet Einzelgespräche im Bereich illegaler und legaler Suchtmittel an. Gefangene nehmen diese individuellen Beratungen sehr gern als große Hilfestellung beim Lösen ihrer individuellen Probleme an. Im anschließenden Besuch der Ministerin beim in Elmshorn ansässigen Verein für Jugendhilfe und Soziales Pinneberg, erläuterten der Vereinsvorsitzende Peter Niedermeier und Experten des Vereins Details ihrer Arbeit in der Resozialisierung von Straftätern und der Hilfe für Opfer von Straftaten, insbesondere im Täter-Opfer-Ausgleich (TOA) für Jugendliche und Erwachsene.
Eine landesweite Besonderheit im Landgerichtsbezirk Itzehoe ist der dort praktizierte erweiterte Jugend-TOA. In diesen ist neben den unmittelbar Betroffenen auch deren familiäres und soziales Umfeld einbezogen. Das führt häufig zu besseren Konfliktlösungsmodellen, weil nach dem Verfahren mehr Personen den Betroffenen mit im Blick haben und so die soziale Kontrolle besser funktioniert.
Justizministerin Sütterlin-Waack: „Alle diese Angebote tragen dazu bei, dass die in Schleswig-Holstein bundesweit niedrigste Inhaftierungsquote aufrechterhalten werden kann, indem Haftstrafen durch eine enge Begleitung der Straftäter vermieden oder verkürzt werden
.“ Ein solches Zusammenspiel zwischen strafenden und helfenden Interventionen im Rahmen einer Sozialen Strafrechtspflege bietet nach kriminologischen Erkenntnissen die beste Gewähr dafür, dass Kriminalitätskarrieren unterbrochen und potentielle Opfer geschützt werden.“
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