KIEL. In Schleswig-Holstein sinken die Zahlen der Schulabgänger ohne Abschluss. Im Jahr 2021 lagen sie bei nur 3,3 Prozent. Weitere 4,4 Prozent der Jugendlichen, die keinen Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss (ESA) erreicht haben, hatten einen Förderschwerpunkt Lernen und geistige Entwicklung. Sie haben jedoch einen Förderschulabschluss erworben. Daraus ergibt sich die offizielle Zahl von 7,7 Prozent an Schülerinnen und Schülern ohne Abschluss. „Wir in Schleswig-Holstein – mit einer hohen Inklusionsquote – kommunizieren diese Zahlen ehrlich und transparent. Nicht alle Länder gehen diesen Weg“,
sagte Bildungsministerin Karin Prien heute (12. Mai) in der Debatte des schleswig-holsteinischen Landtages. Auf Initiative Schleswig-Holsteins werde künftig in der Statistik der KMK bei den Schülerinnen und Schülern ohne Abschluss differenziert und eine Unterkategorie mit den Förderschwerpunkten „Lernen“ und „Geistige Entwicklung“ eingeführt. „Wir setzen uns weiterhin auf Bundesebene dafür ein, dass Förderschulabschlüsse bundesweit anerkannt werden“
, betonte die Ministerin.
Ministerin Prien: „Aber auch die 3,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss sind zu viel. Deshalb arbeiten wir mit vielen Maßnahmen daran, diese Zahl weiter zu reduzieren.“
Dazu gehören beispielsweise FLEX-Klassen, das Projekt „Produktives Lernen“ oder Jugendberufsagenturen mit ihrem Beratungsangebot ab der
8. Jahrgangsstufe. Einen besonderen Anteil leisteten die berufsbildenden Schulen: Ein Teil der 3,3 Prozent ohne Abschluss macht einen Abschluss anschließend an einer berufsbildenden Schule. 2021 waren das 1.782 Schülerinnen und Schüler. Davon haben 1.272 junge Menschen ihren Abschluss im Rahmen der Ausbildungsvorbereitung erhalten.
Die Ministerin appellierte gemeinsam mit Markus Biercher, dem Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, an die Unternehmen „Sehen Sie in Zeiten des Fachkräftemangels das Potential, dass in jungen Menschen mit Förderschulabschluss steckt. Holen Sie diese Jugendlichen in Ihre Unternehmen. Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, junge Menschen auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu verlieren.“
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