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Statement von Schleswig-Holsteins Fischereiminister Werner Schwarz zum Abschlussberichts der „Zukunftskommission Fischerei“ (ZKF) 

Letzte Aktualisierung: 08.04.2025

Anlässlich des heute (8. April) vorgestellten Abschlussberichts der „Zukunftskommission Fischerei“ (ZKF) sagte Schleswig-Holsteins Fischereiminister Werner Schwarz:

Unsere Fischerinnen und Fischer stehen derzeit vor enormen Herausforderungen. In der Ostsee sind die Bestände der ehemals wichtigsten Zielarten Dorsch und Hering drastisch gesunken, sodass eine gezielte Befischung in absehbarer Zeit nicht möglich ist. Auch in der Nordsee sind die Krabbenfänge derzeit stark rückläufig. Hinzu kommen strukturelle Herausforderungen wie die Überalterung der Flotte, die zu erwartenden hohen Investitionskosten für eine notwendige energetische Transformation sowie steigende rechtliche Anforderungen im Bereich der Kontrolle und Dokumentation. Viele Betriebe kämpfen bereits seit Jahren mit Existenzängsten und erwägen, ihre Aktivitäten aufzugeben.

Die Fischerei ist ein unverzichtbarer Bestandteil Schleswig-Holsteins – und ich möchte mir unsere Häfen ohne die charakteristischen Fischereifahrzeuge und den frischen Fang direkt vom Kutter nicht vorstellen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, den Betrieben eine konkrete Zukunftsperspektive zu bieten und sie gezielt bei den genannten Herausforderungen zu unterstützen. Genau dies war das Ziel der Zukunftskommission Fischerei (ZKF), die seit März 2024 unter Federführung des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) gearbeitet hat. Auch aus Schleswig-Holstein haben sich mehrere Vertreterinnen und Vertreter aus der Fischerei, der Verwaltung und dem Naturschutz aktiv an den Beratungen der Kommission beteiligt.

Die heute vorgelegten Ergebnisse des Abschlussberichts begrüße ich ausdrücklich. Sie liefern wertvolle Denkanstöße und konkrete Projektansätze, die entscheidend dazu beitragen können, den Sektor für die aktuellen Herausforderungen zu wappnen und ihm eine wirtschaftlich tragfähige Zukunft zu sichern. Besonders positiv ist, dass mit den Einnahmen aus der Fischereikomponente des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG) erhebliche Mittel zur Verfügung stehen, um die Vorschläge der ZKF auch finanziell zu untermauern. Ich appelliere daher eindringlich an den Bund, nun zügig die erforderlichen Schritte einzuleiten, damit diese Mittel auch tatsächlich zur Verfügung stehen. Die wirtschaftliche Stärke des Sektors allein reicht nicht aus, um die Vielzahl an Herausforderungen eigenständig zu bewältigen – unsere Kutter- und Küstenfischerei benötigt dringend Unterstützung! In diesem Zusammenhang habe ich gemeinsam mit meinen Ministerkolleginnen und -kollegen aus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bereits im letzten Jahr mehrfach gefordert, dass ein Teil der Einnahmen aus dem WindSeeG den Küstenländern zur direkten Bewirtschaftung zugewiesen wird. Wir Länder sind den Fischereibetrieben näher als der Bund und können die Mittel schneller und zielgerichteter über unsere etablierten Förderstrukturen dort einsetzen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

Besondere Bedeutung messe ich einer nachhaltigen Modernisierung der Flotte, insbesondere durch den Einsatz klimafreundlicher Antriebe und modernster Fangeinrichtungen zu. Zudem liegt mir der zügige Start des Projekts ‚Fishing for Data‘ sehr am Herzen – ein Vorschlag, den Schleswig-Holstein in die Gespräche eingebracht und maßgeblich entwickelt hat. Bei diesem Projekt sollen unsere Fischerinnen und Fischer während ihrer Fangfahrten verstärkt Daten sammeln, wofür sie für den zusätzlichen Aufwand auch eine faire Entlohnung erhalten. Dieses Projekt bietet eine echte Win-win-Situation: Es schafft für die Betriebe eine zusätzliche Einkommensquelle und ermöglicht gleichzeitig eine bessere Datengrundlage zur Analyse der Fischbestände, wodurch bestehende Wissenslücken geschlossen werden können.

Ich bin zuversichtlich, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen einen wichtigen Beitrag dazu leisten wird, die Fischerei in Schleswig-Holstein zukunftsfähig zu gestalten und ihre Position als bedeutender Wirtschaftszweig zu sichern.

Den Abschlussbericht der Zukunftskommission Fischereifinden Sie hier.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Jana Ohlhoff und Hanna Weber | Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz | Fleethörn 29-31, 24103 Kiel | Telefon 0431 988 7158 | E-Mail: | Medien-Informationen im Internet: www.schleswig-holstein.de

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