Das Land Schleswig-Holstein hat mit der Radstrategie 2030 „Ab aufs Rad im echten Norden“ und dem 2024 verabschiedeten Landesweiten Radverkehrsnetz (LRVN) beschlossen, das Radfahren zu fördern sowie das Radwegenetz zu sanieren und auszubauen.
Aufbrüche durch das Einwachsen von Wurzeln unterhalb der obersten Schicht des Radwegs verursachen viele Radwegschäden. Diese können den Fahrkomfort und die Nutzbarkeit der Radwege sehr beeinträchtigen.
Aus einer gemeinsamen Arbeitsgruppe des Umwelt- und Verkehrsministeriums aus dem Jahr 2022 unter Einbindung von Naturschutz- und Radfahrverbänden, den unterschiedlichen Baulastträgern sowie den kommunalen Spitzenverbänden entstand der Ansatz, dass der LBV.SH auf Pilotstrecken unterschiedliche Sanierungsmethoden beim Radwegebau erprobt. Es wurden auf acht Strecken, verteilt über ganz Schleswig-Holstein, unterschiedliche Sanierungsmethoden und vegetationstechnische Maßnahmen umgesetzt, die auch nach Fertigstellung über die folgenden Jahre weiter beobachtet werden sollen.
Dazu hat der LBV.SH den ADFC beauftragt, die Pilotstrecken zu begleiten und in einem Bericht die Wirksamkeit der Maßnahmen gegen Wurzeleinwuchs zu bewerten.
Dabei wurden verschiedene Typen von Deckschichten (beispielsweise Asphalt, wassergebundene Oberflächen und Beton- oder Pflaster-Deckschichten) und unterschiedliche Bauweisen analysiert sowie ergänzende vegetationstechnische Maßnahmen betrachtet, um Wurzelaufbrüchen nachhaltig entgegenzuwirken. Zu den vegetationstechnischen Maßnahmen zählen unter anderem Methoden zur Wurzelbelüftung, Wurzelbettung und Wurzelbrücken. Diese werden in der Regel unter der Deckschicht angeordnet und sind daher bei Nutzung des Radwegs nicht sichtbar.
Der Bericht soll zum Jahreswechsel vorliegen und wird dann hier abrufbar sein.
Eine Handlungsempfehlung für die Praxis
Als Extrakt aus dem Bericht wird allen Experten aus der Praxis eine Handlungsempfehlung an die Hand gegeben, in dem die erprobten Sanierungsmaßnahmen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen gegenübergestellt werden. Denn jeder Radweg stellt individuelle Herausforderungen an die Planer: Topographie, verschiedene Bodenbeschaffenheiten, Anzahl und Arten des Baumbestands, Lage zur Straße und Nachbarbebauung, vorhandene Leitungen, umweltrechtliche Belange sowie Finanzierung.
Die Handlungsempfehlung gibt einen kompakten Überblick und bietet mit einer Entscheidungshilfe als Ablaufdiagramm eine erste Orientierung.