Das Projekt "KahL - Kriegsdenkmale als historische Lernorte" ist eine Zusammenarbeit des Landesamtes für Denkmalpflege Schleswig-Holstein mit der Gemeinschaftsschule am Brutkamp in Albersdorf. Mit Unterstützung der Unteren Denkmalschutzbehörde wird Schülern die Geschichte und Bedeutung von Kriegsdenkmalen nähergebracht. Kriegsdenkmale und Gedenkstätten reflektieren das Verhältnis von Krieg und Frieden in ihrer jeweiligen Zeit. Die Schülerschaft soll sich mit den Denkmalen vor Ort auseinandersetzen und historische Hintergründe erforschen. Ein Ziel ist es, dass die Jugendlichen aktiv am Eintragungsprozess eines Denkmals mitwirken können.
Die Idee zu diesem Projekt wurde von Lehrer Till Westermann an das Landesamt herangetragen. "Es war mir ein Anliegen, den Schülern nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern sie auch direkt in die Geschichte unserer Region einzubinden," erklärt Westermann. Für seine Schülerschaft sei ihm die Expertise der Fachbehörden wichtig. Dadurch könnten die Ergebnisse des Projektes nachhaltig genutzt werden. Die Vermittlung warum Denkmale schutzbedürftig und erhaltenswert sind sei ihm wichtig, so der Lehrer.
Armin Häberle, der Projektkoordinator beim Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein, lobt die Initiative: "Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, Schüler aktiv in die Denkmalpflege einzubeziehen. Es ist eine großartige Möglichkeit, ihnen unsere Geschichte auf eine lebendige Art und Weise näherzubringen." Er freue sich auf die inhaltliche Arbeit mit den Jugendlichen zu den Einzelobjekten. Dabei sei der sensible Umgang mit Kriegsdenkmalen und dem Thema „Krieg“ sehr wichtig. „In Kriegsdenkmalen verdichten sich welt- und regionalgeschichtliche Aspekte, weswegen sie auch eine friedenspädagogische Funktion haben können“, so Häberle. Für ihn sei die Einbindung der Schülerinnen und Schüler in den wissenschaftlichen Bearbeitungs- und rechtlichen Ausweisungsprozess etwas besonderes.
Das Projekt besteht aus drei Lernphasen. In der ersten Phase steht nicht nur die Geschichte der Kriegsdenkmale im Vordergrund. Auch soll die Arbeit der Denkmalpflege mit den jungen Menschen besprochen werden. Dafür haben Westermann und Häberle verschiedene Lehrinhalte und Methoden zusammengestellt.
Die Untere Denkmalschutzbehörde des Kreises Dithmarschen unterstützt das Projekt ebenfalls tatkräftig. Christiane Feist, Vertreterin der Behörde, betont: „Es ist ein Unterschied, ob ich in Büchern von Kriegsopfern lese oder ob ich ihren Schicksalen bei mir vor Ort nachspüre: Denkmale machen historische Ereignisse nachvollziehbar, bei denen wir gar nicht selbst dabei waren. Deshalb freue ich mich sehr, dass dieses Projekt Denkmale in den Fokus rückt.“
Bald schon geht es raus zu den Objekten für die Schülerschaft. Inga Hinz, die Schulleiterin der Gemeinschaftsschule am Brutkamp, ist begeistert von der Kooperation: "Unsere Schüler haben die einmalige Gelegenheit, Geschichte direkt vor Ort zu erleben und aktiv an der Erhaltung von Denkmälern mitzuwirken. Sie lernen nicht nur über die Vergangenheit, sondern entwickeln auch ein Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft."
Alle Beteiligten arbeiten mit großer Freude daran, der nachfolgenden Generation etwas Wertvolles zu vermitteln. Die Schüler sollen erkennen, dass Denkmale nicht nur steinerne Zeugen der Vergangenheit sind, sondern auch wichtige Lernorte, die eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen. Ab Dezember geht es in die zweite Phase, die von Exkursionen zur Gedenkstätte Gudendorf und der Neulandhalle geprägt sein wird. Im Sommer 2025 soll das Projekt abgeschlossen werden. Gefördert wird das Projekt im Rahmen von „denkmal aktiv – Das Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz“.
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