Geesthacht/KIEL. Im Kernkraftwerk Krümmel sind bei Abisolierungsmaßnahmen am Reaktordruckbehälter Risse an Stahlträgern festgestellt worden. Die Stahlträger sind Teil einer Bühnenkonstruktion, die zur Abwicklung von Transportvorgängen bereits seit Errichtung des Kraftwerks eingesetzt worden waren. Nach Einschätzung der Betreibergesellschaft Vattenfall ist die Standsicherheit der Stahlkonstruktion gewährleistet. Der Reaktordruckbehälter selbst ist von den Schäden nicht betroffen.

Die Betreibergesellschaft hat das Ereignis der Reaktorsicherheitsbehörde als Meldepflichtiges Ereignis der Kategorie „N“ (Normalmeldung) fristgerecht mitgeteilt.

Art und Umfang der notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen sollen laut Vattenfall nach vollständiger Befundaufnahme, Klärung der Schadensursache und statischen Nachrechnungen festgelegt werden.

Die Reaktorsicherheitsbehörde prüft im Rahmen ihrer Aufsicht die Auswirkungen der festgestellten Schäden und die zu erwartende Wirksamkeit der geplanten Instandsetzungsmaßnahmen. Sie hat Sachverständige nach dem Atomgesetz sowie zur Bewertung möglicher Auswirkungen auf die Baustruktur auch das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein als Oberste Bauaufsichtsbehörde zugezogen.

Die Abisolierarbeiten am Reaktordruckbehälter sind vorbereitende Maßnahmen, die bereits vor Erteilung der Stilllegungs- und Abbaugenehmigung durchgeführt werden können. Dabei werden bislang verdeckte Anlagenbereiche wie die betroffene Stahlträgerstruktur sichtbar.

Das Kernkraftwerk Krümmel ist bereits seit 2009 dauerhaft abgeschaltet und befindet sich im Nachbetrieb. Stilllegung und Abbau sind beantragt und werden vorbereitet.

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