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Schleswig-Holstein

Besuch der Lokalen Aktion Kulturlandschaft Nachhaltig Organisieren e.V. (KUNO)

Umweltminister Goldschmidt: "Gemeinschaftlich werden hier mehrfache Synergien erzielt: für unsere Arten, für das Klima und für unsere Kulturlandschaft“

Letzte Aktualisierung: 27.10.2022

KIEL. Umweltminister Tobias Goldschmidt hat heute die Lokale Aktion „Kulturlandschaft nachhaltig organisieren e.V. (KUNO) in Bergenhusen im Kreis Schleswig-Flensburg besucht. Im Mittelpunkt des Informationstermins stand die Besichtigung von Maßnahmen des Vertragsnaturschutzmusters „Grünlandwirtschaft Moor.“ Ziel der Maßnahmen ist die Gestaltung naturbelassener Biotope auf Grünlandflächen in Niederungsgebieten. Für deren naturschutzfreundliche Bewirtschaftung bekommen Landwirtinnen und Landwirte eine Prämie des Landes ausgezahlt.

Am Vertragsschutzmuster teilnehmende Landwirtinnen und Landwirte haben die Möglichkeit, ihre Grünlandflächen drei unterschiedlichen Bewirtschaftungskategorien mit unterschiedlichen Auflagen zuzuordnen. Dabei wird zwischen den Kategorien „grün“ mit geringen Auflagen, „gelb“ mit weitergehenden Auflagen und „rot“ mit hohen Auflagen unterschieden. Mit der Kategorie variiert auch die ausgezahlte Prämie. KUNO e.V. berät und betreut interessierte Landwirtinnen und Landwirte bei der Einteilung von Flächen sowie der Auswahl und Umsetzung geeigneter Maßnahmen. Zur naturschutzfreundlichen Bewirtschaftung zählen zum Beispiel der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und mineralische Düngung. Späteres Mähen, um Wiesenvögel nicht bei der Brut zu stören. Oder auch die Beweidung und der Wassereinstau auf Grünlandflächen, um Feuchtbiotope wiederherzustellen.

Die Maßnahmen wirken sich besonders positiv auf den Erhalt von Lebensräumen für Wiesenvögel wie Kiebitz oder Uferschnepfe aus. Das Vertragsnaturschutzmuster „Grünlandwirtschaft Moor“ leistet so einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Erhaltungsziele im Vogelschutzgebiet Eider-Treene-Sorge-Niederung.

Beim heutigen Besuch wurden Maßnahmen der sogenannten Graben- und Grüppenaufweitung mit zeitweiligem Wassereinstau auf Grünlandflächen vorgestellt. Dabei werden temporär offene Wasserflächen geschaffen und durch höhere Bodenfeuchten das Nahrungsangebot, zum Beispiel an Insekten und Würmern, für Wiesenvögel verbessert. In Kombination mit einer späteren Mahd oder einer Beweidung entstehen so wichtige Rückzugsräume für diese hochbedrohten Arten. Es entsteht ein Nutzungsmosaik, das für Wiesenvögel in der intensiv genutzten Grünlandniederung überlebenswichtig ist. Durch die Kombination mit Gelegeschutzmaßnahmen wird in der Region eine umfassende Bewirtschaftung im Sinne des Wiesenvogelschutzes umgesetzt. Unter Gelegeschutzmaßnahmen versteht man den Schutz der Eier einer Population. Eine Schutzmöglichkeit ist, die Eier auf den Flächen zu markieren, sodass die Landwirtinnen und Landwirte bei der Bewirtschaftung um die Eier umfahren können.

„Es ist toll zu sehen, wie Naturschutz und Landwirtschaft hier Hand in Hand agieren. Die Lokalen Aktionen sind vor Ort präsent und ansprechbar. Sie kennen die Akteurinnen und Akteure und wissen, welche Herausforderungen zu bewältigen sind. Dadurch sind sie wichtige Partner bei der Entwicklung passgenauer Lösungen und Strategien für erfolgreichen Naturschutz in der Region. Gemeinschaftlich werden hier mehrfache Synergien erzielt: für unsere Arten, für das Klima und für unsere Kulturlandschaft“, sagte Minister Goldschmidt.

Hintergrund

Lokale Aktionen sind vom Land Schleswig-Holstein geförderte Projekte zur Stärkung der Kooperation zwischen Akteurinnen und Akteuren aus Naturschutz, Landwirtschaft, Kommunen und Verbände. Eine der Hauptaufgaben liegt in der Umsetzung des Europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“. Träger der Lokalen Aktionen sind gemeinnützige Vereine vor Ort. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege Schleswig-Holstein e.V. organisiert und begleitet den landesweiten Aufbau der Naturschutz- und Landschaftsschutzberatung und betreut in dem Zusammenhang auch die Lokalen Aktionen. In Schleswig-Holstein gibt es derzeit sieben Lokale Aktionen.

Seit dem Jahr 2008 ist KUNO e.V. als eine Lokale Aktion in der Eider-Treene-Sorge-Niederung tätig.

Weitere Informationen zu KUNO e.V. finden Sie unter https://www.kunoev.net/.

Nähere Informationen zum Vertragsnaturschutzmuster „Grünlandwirtschaft Moor“ gibt es hier.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Matthias Kissing, Christina Lerch, Jonas Hippel | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@melund.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de  

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