HEIDE/KIEL. Gemeinsam mit den Netzbetreibern TenneT TSO GmbH und 50Hertz Transmission GmbH stellte Energie-Staatssekretär Knuth heute den Stand der Planungen für neue Höchstspannungsleitungen im Südwesten Schleswig-Holsteins vor. Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalpolitik sowie Fachleute der Kommunalverwaltungen kamen auf der Fachkonferenz im Stadttheater in Heide zusammen.
"Frühe Einbindung schafft Beschleunigung. Seit nun mehr zehn Jahren zeigen wir in Schleswig-Holstein, dass der Netzausbau am schnellsten voranschreitet, wenn Betroffene frühzeitig in die Planungen eingebunden werden. Als Land werden wir diesen Ansatz konsequent fortführen und setzen auch bei den anstehenden Projekten auf frühzeitigen Dialog. Tempo beim Netzausbau ist im Südwesten Schleswig-Holsteins wichtiger denn je. Denn für das Gelingen der Energiewenden sind Nordsee- und Küstenstrom unabdingbar“, sagte Knuth.
Im Südwesten Schleswig-Holsteins werden nach der letzten Novelle des Bundesbedarfsplangesetzes neue Höchstspannungsleitungen benötigt. Es handelt sich insbesondere um eine neue Höchstspannungsgleichstrom-Erdkabelverbindung (NordOstLink, aus der Region Heide, Dithmarschen, in die Nähe von Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern) sowie zwei Offshore-Verbindungen nach Heide, die dort europaweit erstmals in einem gemeinsamen Multi-Terminal-Hub verbunden werden sollen. Das spart Fläche und ermöglicht eine bessere Steuerung und Integration erneuerbarer Energie im Höchstspannungsnetz. Zudem geht es um die zu verstärkende 380-kV-Freileitung „Netzverstärkung NordElbe“ sowie neue Netzelemente wie einen sogenannten Netzbooster im Umspannwerk Audorf und eine Phasenschieberanlage in Grevenkop in der Krempermarsch. Die Leitungen bzw. Netzelemente werden von den Übertragungsnetzbetreibern TenneT TSO GmbH und 50Hertz Transmission GmbH als Vorhabenträger geplant. Für die Genehmigungsverfahren sind je nach Vorhaben entweder die Bundesnetzagentur oder die Landes-Genehmigungsbehörden zuständig.
"Mit dem HeideHub und dem NordOstLink beschreiten TenneT und 50Hertz gemeinsam neue Wege der Zusammenarbeit für Zukunftstechnologie, die es für die ambitionierten Ausbauziele für Erneuerbare Energien an Land und in der Nordsee braucht“, erklärte TenneT-COO Tim Meyerjürgens, „Die Expertise beider Unternehmen fließt ein in diese wegweisenden Projekte, die Anfang der 2030er Jahre fertig sein sollen.“
„TenneT steht seit vielen Jahren für einen hohen Standard frühen Dialogs und dadurch hoher Akzeptanz. Wir setzen uns mit Kommunen, Verbänden und betroffenen Bürgerinnen und Bürgern zusammen, um optimalen und verträglichen Leitungsbau zu realisieren“, betonte Tim Meyerjürgens mit Blick auf die neuen TenneT-Projekte in Schleswig-Holstein. "Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, auch bei neuen Projekten frühzeitig ins konstruktive Gespräch zu treten. Der EnergieNetzDialog in Heide ist der Auftakt für eine erneuerte gesellschaftliche Debatte um Netzausbau und Energiewende in Schleswig-Holstein. Hier im Norden wissen die Menschen, welche Chance für Wertschöpfung und einen klimafreundlichen Planeten in der Energiewende liegen.“
Für 50Hertz sind es die ersten Vorhaben an der Nordseeküste. „Die hier künftig zu erschließenden Windkraftpotentiale werden für die Stabilität und Leistungsfähigkeit des gesamten deutschen Übertragungsnetzes von zentraler Bedeutung sein. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Netzbetreibern bei ihrer Erschließung und der anschließenden Steuerung der Leistungsflüsse wird dazu beitragen, dieser großen Aufgabe trotz des anspruchsvollen Zeitplans gerecht zu werden. Mit unserer Erfahrung aus der erfolgreichen Anbindung von Windparks in der Ostsee im Rücken freuen wir uns darauf, gemeinsam mit der TenneT diese Herausforderung anzugehen“, so Stefan Kapferer, CEO von 50Hertz.
Die Fachkonferenz in Heide findet zu einem frühen Zeitpunkt der Planung für den NordOstLink und die neuen Offshoreanbindungsleitungen statt. Weitere Informations- und Dialogangebote der Netzbetreiber, der Bundesnetzagentur und des Landes vor und während der Genehmigungsverfahren werden folgen. DerEnergieNetzDialog heute soll den politisch und kommunal Verantwortlichen in der Region als Wegweiser für die weitere Stromnetzausbauplanung dienen, den Bedarf transparent erklären und die Ansprechpersonen bei den Vorhabenträgern und Behörden benennen. Die Vortragsinhalte mit den Informationen zu den neuen Höchstspannungsleitungen und Netzelementen werden zur allgemeinen Information auf dieser Website bereitgestellt.
Hintergrund
Das Bundesbedarfsplangesetz, das zuletzt im Juli 2022 novelliert wurde, enthält mehrere neue Höchstspannungs-Vorhaben im Südwesten Schleswig-Holsteins. Diese werden von den Übertragungsnetzbetreibern TenneT TSO GmbH, 50Hertz Transmission GmbH und Amprion GmbH in alleiniger oder gemeinsamer Vorhabenträgerschaft geplant, gebaut und betrieben. Für die Vorhaben des Bundesbedarfsplans sind der vordringliche Bedarf und die energiewirtschaftliche Notwendigkeit gesetzlich festgelegt. Die Genehmigungsverfahren für die Vorhaben werden je nach gesetzlicher Festlegung entweder in Zuständigkeit der Bundesnetzagentur oder durch die Genehmigungsbehörden des Landes Schleswig-Holstein durchgeführt.
Im Südwesten Schleswig-Holsteins sind folgende neue oder zu verstärkende Höchstspannungsleitungen in Vorplanung bzw. in Planung:
NordOstLink: BBPlG (Bundesbedarfsplangesetz)-Vorhaben Nr. 81: Hemmingstedt/Lieth/Lühe-Rickelshof/Wöhrden – – Klein Rogahn/Stralendorf/Warsow/Holthusen/Schossin (Höchstspannungsgleichstrom(HGÜ)-Erdkabel aus der Region Heide in den Suchraum Schwerin, gemeinsame Vorhabenträgerschaft von TenneT TSO GmbH und 50Hertz Transmission GmbH, Genehmigungsbehörde Bundesnetzagentur)
Korridor-B: BBPlG-Vorhaben Nr. 48: Heide/West – Polsum (Höchstspannungsgleichstrom(HGÜ)-Erdkabel von Heide nach Nordrhein-Westfalen, Vorhabenträger Amprion GmbH, Genehmigungsbehörde Bundesnetzagentur)
SuedLink: BBPlG-Vorhaben Nr. 3 + 4: Brunsbüttel – Großgartach und Wilster – Bergrheinfeld/West (Höchstspannungsgleichstrom(HGÜ)-Erdkabel; gemeinsame Vorhabenträgerschaft TenneT TSO GmbH und Transnet BW, Genehmigungsbehörde Bundesnetzagentur)
Netzverstärkung NordElbe: BBPlG-Vorhaben Nr. 50: Brunsbüttel – Büttel – Wilster/West – Amt Geest und Marsch Südholstein (Verstärkung einer Drehstrom-Freileitung, Vorhabenträger TenneT, Landes-Genehmigungsbehörde Amt für Planfeststellung Energie)
Neue Offshorewindanbindungsleitungen: BBPlG-Vorhaben Nr. 80: NOR-7-2 Grenzkorridor V – Büttel sowie zusätzlich neue Offshoreanbindungsleitungen nach Heide: LanWin2 (TenneT) und NOR-11-1 (50Hertz)
Verantwortlich für diesen Pressetext: Matthias Kissing, Christina Lerch, Jonas Hippel | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@melund.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter http://www.schleswig-holstein.de
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