KIEL/BREKLUM. In den vergangenen zwei Tagen stand der Wiesenvogelschutz in Schleswig-Holstein im Mittelpunkt einer Fachtagung zum Abschluss des LIFE-Projekts „Limosa“ in Breklum. Eingeladen hatte die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein als leitender Projektpartner. Ziel des Projekts war es in den letzten zehn Jahren, die Populationen der vom Aussterben bedrohten Uferschnepfe sowie anderer heimischer Wiesenvögel zu stabilisieren.
In ihrem Grußwort bedankte sich die Staatssekretärin des Umweltministeriums Katja Günther bei allen am Projekt Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz für die bedrohten Vogelarten. Sie betonte die besondere Verantwortung Schleswig-Holsteins für den Arten- und insbesondere den Wiesenvogelschutz: „Mit den landeseigenen Flächen in den Naturschutzkögen sowie Flächen in der Eidermündung haben wir als Land die bedeutsamsten Wiesenvogelflächen in eigener Hand. Hier werden wir die Maßnahmen aus dem LIFE-Limosa-Projekt fortsetzen und weiterhin mit hoher Intensität und ganzem Herzen Wiesenvogelschutz betreiben, um diesen für Schleswig-Holstein charakteristischen Arten dauerhaft eine Heimat zu bieten.“
Die wissenschaftlich Limosa limosa genannte Uferschnepfe gab stellvertretend für weitere Wiesenvögel wie Kiebitz, Rotschenkel, Großer Brachvogel, Kampfläufer, Alpenstrandläufer und Bekassine dem Projekt ihren Namen. Diese ehemals häufigen Wiesenvögel, die auf offene Niederungslandschaften mit Feuchtgrünland als Brutlebensraum angewiesen sind, sind durch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft sowie die Trockenlegung und Überdüngung von Wiesen und Weiden zunehmend selten geworden.
Während der über 10-jährigen Projektlaufzeit wurden in acht Projektgebieten Flächen wiedervernässt. Durch Aufwertung von Wiesen und Weiden sowie die Etablierung einer Pflegemahd und extensive Beweidung konnten die Brutgebiete der Uferschnepfe und weiterer Wiesenvögel zusätzlich optimiert werden. Die begleitenden vogelkundlichen Untersuchungen durch die Projektpartner des Michael-Otto-Instituts im NABU zeigen, dass sich die durchgeführten Maßnahmen insgesamt positiv auf die Bestandszahlen der Wiesenvögel wie Kiebitz, Rotschenkel und insbesondere Säbelschnäbler ausgewirkt haben.
Hintergrund
Über LIFE-Projekte finanziert die EU seit mehr als 30 Jahren Umwelt und Klimaprojekte, die durch ihre Dauer, ihren finanziellen Umfang und die hohen inhaltlichen Anforderungen herausragende Naturschutzprojekte darstellen. Das LIFE-Projekt „Limosa“ mit einem Gesamtvolumen von 6,2 Millionen Euro wurde durch die Unteren Naturschutzbehörden der Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg, dem Dithmarschenfonds des Kreises Dithmarschen und nicht zuletzt die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein kofinanziert. Das Naturschutzprojekt in Schleswig-Holstein wurde in den Jahren 2013 bis 2023 zum Schutz heimischer Wiesenvögel, insbesondere der hochgradig gefährdeten Arten Uferschnepfe, Kampfläufer und Alpenstrandläufer durchgeführt.
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