OEVERSEE/KIEL. Umweltminister Tobias Goldschmidt überreichte heute (23. Januar) einen Förderbescheid über 802.387,45 Euro an die Lokale Aktion „Naturschutzverein Obere Treenelandschaft“. Die Übergabe des Förderbescheids fand im Budschimoor in den Fröruper Bergen statt, wo der Verein erfolgreich Maßnahmen zur Wiedervernässung von Mooren sowie zur Wiederherstellung von Heiden durchgeführt hat.
Goldschmidt: „Hier im Budschimoor sehen wir, warum Moore so große Bedeutung für den Arten- und Klimaschutz haben. Sie sind faszinierende, einzigartige Lebensräume für eine Vielzahl von bedrohten Pflanzen- und Tierarten, gleichzeitig binden sie Treibhausgase. Artenvielfalt geht mit Klimaschutz Hand in Hand! „Schleswig-Holstein wird 2040 das erste klimaneutrale Bundesland sein. Eine der zentralen Voraussetzungen ist dafür der Schutz und die Wiederherstellung von Moor- und Waldflächen zur Speicherung von CO2. Die Renaturierung von Mooren steht deshalb im Zentrum unseres politischen Handelns.Moore werden unsere schleswig-holsteinische Heimat künftig wieder stärker prägen.“
Anwesend bei der Übergabe waren neben Dr. Helge Neumann vom Deutschen Verband für Landschaftspflege auch Vertreterinnen anderer Lokalen Aktionen, von Kommunen, dem Verein Obere Treenelandschaft sowie der Schrobach-Stiftung, die den Naturschutzverein vor über 20 Jahren initiierte.
Zur Arbeit der Lokalen Aktion „Naturschutzverein Obere Treenelandschaft“ erläuterte der Minister, dass der Vorteil von Lokalen Aktionen sei, dass sie durch ihre paritätische Besetzung viele Interessen unter einen Hut bringen – und gleichzeitig die Natur erlebbar machen und Naturschutz in die Fläche und zu den Menschen bringen. Die Förderbescheidübergabe diente auch der stellvertretenden Anerkennung der langjährigen Arbeit aller Lokalen Aktionen im Land, die in diesen Wochen ebenfalls Förderbescheide erhalten. Der Deutsche Verbande für Landschaftspflege (DVL) und die Lokalen Aktionen werden für die kommenden drei Jahre mit insgesamt rund eun Millionen Euro gefördert.
Über die Lokale Aktion „Naturschutzverein Obere Treenelandschaft“
Die heute geförderte Lokale Aktion ist auf einem 130.000 Hektar großen Projektgebiet im nördlichen Kreis Schleswig-Flensburg aktiv. Das Areal erstreckt sich von der deutsch-dänischen Grenze an der Ostsee entlang bis Gelting und bis nach Schafflund. Im Zentrum der Arbeit steht die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen im 1.647 Hektar großen Naturschutzgebiet Obere Treenelandschaft, das auch als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) ausgewiesen ist. Viele der Maßnahmen zielen darauf ab, den sogenannten Erhaltungszustand von Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie der Europäischen Union zu erhalten und zu verbessern. Beispielsweise setzt die Lokale Aktion Maßnahmen zur Wiedervernässung von Mooren und feuchten Heiden im Budschimoor sowie zur Pflege und Wiederherstellung von Heiden auf Binnendünen in den Fröruper Bergen und den Dünen am Treßsee um. Der Verein berät zudem landwirtschaftliche Betriebe und Kommunen bei der naturschutzfachlichen Flächenentwicklung. Ziel ist es, die biologische Vielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln. Zu den Naturschutzmaßnahmen auf landwirtschaftlichen Flächen gehört u. a. die Schaffung von extensivem, blütenreichem Dauergrünland und Blühstreifen auf Äckern, die Anlage von Kleingewässern oder neuen Knicks. Bei seiner Arbeit stimmt sich der Naturschutzverein Obere Treenelandschaft eng mit der Kurt und Erika Schrobach-Stiftung ab, die zudem Eigentümerin eines Großteils der Naturschutzflächen ist. Die Naturschutzmaßnahmen werden über den Angebotskatalog „Kulturlandschaft gemeinsam gestalten“ des DVL sowie im Rahmen des Vertragsnaturschutzes des Landes Schleswig-Holstein angeboten.
Im Rahmen des Bewilligungszeitraumes bis 31. Oktober 2027 wird die Lokale Aktion über die Landesförderrichtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für die Arbeit von „Kooperationen im Naturschutz“ in Schleswig-Holstein aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums gefördert.
„Lokale Aktionen“ sind paritätisch besetzte Kooperationen im Naturschutz, bei denen mit Vertretern aus Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen konkrete Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen umgesetzt werden
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