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Schleswig-Holstein

Artenschutztour

Der Sommer von Umweltminister Tobias Goldschmidt stand im Zeichen des Artenschutzes.

Letzte Aktualisierung: 16.08.2024

An fünf Tagen informierte sich Artenschutzminister Tobias Goldschmidt über die Vielfalt und Bedrohungen der Arten und über mögliche Schutzmaßnahmen. Die Motivation sich mit dem Thema intenstiv auseinanderzusetzen ist für den Minister klar: „Tiere und Pflanzen liefern Nahrung und Rohstoffe, filtern die Luft und stellen Wirkstoffe für Arzneien bereit. Fehlen einzelne Arten, werden ganze Ökosysteme gestört. Wir Menschen tragen die Verantwortung für den Rückgang der Vielfalt. Deshalb muss es unser oberstes Ziel sein, die Trendumkehr beim Artenverlust einzuläuten“, so Umweltminister Tobias Goldschmidt.   

Vogelschutz an Windkraftanlagen

Der Auftakt fand im Windpark Timmenaspe statt. Hier wurde der Einsatz von sogenannten Antikollissionssystemen vorgestellt. Denn einige Vogelarten sind besonders gefährdet mit Windkraftanlagen zusammenzustoßen. Antikollisionssysteme können das ändern. Diese funktionieren über kamerabasierte Systeme. Wenn sich ein bestimmter Vogel einer Windenergieanlage nähert, sendet das System ein Abschaltsignal. Die Windenergieanlage wird dann verlangsamt und ein Zusammenstoß mit dem Tier verhindert.

Mit sogenannten Antikollissionssystemen können Vögel, wie der Rotmilan, vor Windkraftanlagen geschützt werden.
Mit sogenannten Antikollissionssystemen können Vögel, wie der Rotmilan, vor Windkraftanlagen geschützt werden.

Schleswig-Holstein hat jetzt als erstes Bundesland einen Prüfrahmen für Antikollisionssysteme erarbeitet. Dieser definiert Mindestanforderungen an Entwicklung, Validierung und Prüfung der Systeme. Die Vorgaben geben den Herstellern Orientierung zur Entwicklung der Systeme. Gleichzeitig können damit Genehmigungsverfahren vereinheitlicht und beschleunigt werden.

Fledermausschutz an Gebäuden

Spät abends ging es für Umweltminister Tobias Goldschmidt in den Wald. An einem ehemaligen Truppenübungshaus der Bundeswehr bei Bad Segeberg werden Fledermausquartiere erprobt. Inzwischen leben im Sommer bis zu sieben verschiedene Fledermausarten gleichzeitig am Gebäude. Von den 15 in Schleswig-Holstein heimischen Fledermausarten befinden sich nur zwei in einem günstigen Erhaltungszustand. Alle anderen Arten gelten insbesondere aufgrund des Rückgangs der Insekten und das Fehlen von Unterschlupfmöglichkeiten, als bedroht.

An einem ehemaligen Truppenübungshaus der Bundeswehr bei Bad Segeberg leben im Sommer bis zu sieben verschiedene Fledermausarten.
An einem ehemaligen Truppenübungshaus der Bundeswehr bei Bad Segeberg leben im Sommer bis zu sieben verschiedene Fledermausarten.

Weidetierhaltung in Wolfsgebieten

Der dritte Tag der Artenschutztour stand im Zeichen des Wolfes. In einem Waldgebiet bei Büchen stellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der landeseigenen Projektgruppe Wolf verschiedene Methoden des sogenannten Wolfsmonitorings vor. Zu diesem gehören das Auslesen automatischer Wildkameras und die gezielte Suche nach Wolfsspuren und -kot.

Anschließend ging es weiter zur Schäferei Griem, die ihre rund 2.000 Schafe und Ziegen seit Jahren in dem besuchten Wolfsgebiet weiden lässt. Zum Schutz der Tiere setzt die Schäferin erfolgreich auf Herdenschutzhunde und wolfsabweisende Zäune.

Die Schäferin Heike Griem schützt ihre rund 2000 Schafe mit Herdenschutzhunden und Zäunen vor Wölfen.
Die Schäferin Heike Griem schützt ihre rund 2000 Schafe mit Herdenschutzhunden und Zäunen vor Wölfen.

Seehundschutz im Nationalpark Wattenmeer

Bei bestem Wetter ging es in der darauffolgenden Woche an die Küste. Etwa 50 Seehundjägerinnen und Seehundjäger sind an hier im Einsatz. Der Name ist in diesem Fall nicht Programm -  Seehunde dürfen seit über 50 Jahren in Schleswig-Holstein nicht mehr gejagt werden.

Stattdessen kümmern sich Seehundjäger um Jungtiere, die die ihre Mutter verloren haben. Die Heuler werden, wenn nötig, zur Seehundstation Friedrichskoog gebracht und dort aufgezogen. Die meisten Tiere können später wieder ausgewildert werden.

Vogelschutz auf Norderoog

Zum Abschluss der Tour ging es auf die Hallig Norderoog. Dieseist ein ökologisches Juwel im Wattenmeer. Hier brüten jedes Jahr tausende Vögel. Doch die Klimakrise gefährdet das Ökosystem. Wetterereignisse wie Wind, Starkregen aber auch Hitzeperioden und Sturmfluten führen dazu, dass die Vögel nicht mehr erfolgreich brüten können.

Zum Schutz der Tiere darf die Hallig von Menschen nicht betreten werden. Der Verein Jordsand will die Auswirkungen der Klimakrise auf das Wattenmeer dennoch erlebbar machen und damit ein stärkeres Bewusstsein für den Klimaschutz schaffen. Auf Livestream -Kameras kann das bunte Treiben auf der Hallig nun rund um die Uhr beobachtet werden.

Große Aufgaben und viel ehrenamtliches Engagement beim Artenschutz

"Ganz gleich, ob Wolf, Fledermaus, Rotmilan oder Seehund – sie alle haben eine wichtige Funktion in ihrem Ökosystem inne. Der Verlust der Arten ist dramatisch. Deshalb gilt: Wir müssen mit allen Mitteln den Klimawandel ausbremsen und die Biodiversitätsstrategie umsetzen", zieht Tobias Goldschmidt ein Fazit der Termine.

Während meiner Artenschutztour habe ich mir die Vielfalt in unserem schönen Bundesland angesehen und empfinde stärker als zuvor, dass wir alles tun müssen, um sie zu bewahren.

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Tobias Goldschmidt

"Ich danke den unzähligen Ehrenamtlichen im Land, ohne die vieles im Arten- und Naturschutz nicht gehen würde. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass einige Bestände sich wieder erholen. Ein riesiger Beitrag zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen."

 

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