KIEL. Sozialministerin Aminata Touré hat heute im schleswig-holsteinischen Landtag eindringlich für Verbesserungen in der Kindertagesbetreuung im Land geworben. „Wir haben akuten Handlungsbedarf. Wir brauchen in den Kitas und in der Kindertagepflege dringend mehr Verlässlichkeit, gestärkte Fachkräfte und mehr Flexibilität bei einer weiterhin hohen Qualität in der Betreuung“
, sagte die Ministerin in ihrer Rede im Plenum. Notwendig sei zudem eine faire Aufteilung der Finanzierung unter allen Beteiligten. Dies seien die Ergebnisse des Evaluationsberichtes zum Kindertagesförderungsgesetz (KiTaG) und der zahlreichen Gespräche mit Eltern, Kita- Fachkräften, Kindertagespflegepersonen, Trägern und Kommunen. „An diesen Punkten möchten wir in den kommenden Monaten zusammen mit allen fachlich und politisch Verantwortlichen in einem intensiven Austausch arbeiten“
, sagte Touré: „Wir wollen das Kita-Gesetz gemeinsam so verbessern, dass es auf der Höhe der Zeit ist und den aktuellen Herausforderungen gerecht wird.“
Das KiTaG wird aktuell – wie gesetzlich vorgeschrieben – auf seine Funktionsweise in der Praxis überprüft und bis zum Jahresende überarbeitet. In einem Teilschritt war am 14. Februar der sogenannte Evaluationsbericht zum Gesetz veröffentlicht worden. Er wurde über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Auftrag eines Fachgremiums erarbeitet, in dem neben dem Sozialministerium die kommunalen Landesverbände, die Landeselternvertretung, die Verbände der Einrichtungsträger und der Kindertagespflegepersonen vertreten sind.
„Der Bericht benennt die Stärken und Schwächen des aktuellen Kita-Systems sehr deutlich“
, sagte Touré. Positiv sei beispielsweise, dass die Kitas über eine bessere Personalausstattung als vor der Kita-Reform verfügten. Auch die Betreuungszeiten hätten sich verbessert. Und die Deckelung der Elternbeiträge habe im Schnitt zu einer finanziellen Entlastung von rund 30 Prozent geführt.
Völlig klar sei aber auch geworden, dass das Kita-System insgesamt unterfinanziert sei: „Wir haben eine Finanzlücke von 80 bis 130 Mio. Euro. Dieser Fehler im System ist erkannt worden und muss gemeinsam behoben werden.“
Zudem sei das Gesetz in Teilen zu bürokratisch und nicht flexibel genug. Vor allem werde es den Herausforderungen des Fachkräftemangels nicht gerecht.
Ministerin Touré bedankte sich vor dem schleswig-holsteinischen Landtag bei all jenen, „die das KiTa-System am Laufen halten: Fachkräften, die ihren Job schätzen und sich wünschen, dass man mehr und positiver über ihre tolle Arbeit spricht. Verbänden, Trägern und Gemeinden, die gewillt sind, Einrichtungen gut aufzustellen, weiter zu entwickeln und bestehende Strukturen zu verbessern.“
Tag für Tag gebe es Menschen, die sich trotz herausfordernder Umstände bereit erklären, sich dieser wichtigen Aufgabe zu stellen: Kindern die beste Betreuung zu ermöglichen. „Das verdient unser aller Anerkennung“, so die Ministerin.
Touré betonte abschließend: „Wir tragen eine gemeinsame Verantwortung dafür, dass KiTas bestehen bleiben und nicht schließen. Wir werden als Landesregierung gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort Lösungen finden, um das zu realisieren.“
Verantwortlich für diesen Pressetext: Patrick Tiede | Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431 988-5317 | E-Mail: | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/sozialministerium, www.facebook.com/Sozialministerium.SH oder www.twitter.com/sozmiSH