1. Bearbeitungsgebietsverband
Gewässerbewirtschaftungsverband
Baltic-Neustädter Bucht
Vorsteher:
Herr Rolf Kartens
2. Geschäftsstelle
Gewässerbewirtschaftungsverband
Baltic-Neustädter Bucht
Herr Thorsten Lorenzen
Brückstraße 13
Neustadt in Holstein
Tel. 04561 6371
Email:
mail@gbv-baltic.de
3. Karte des Bearbeitungsgebietes
Bearbeitungsgebiet Nr. 29
(PDF, 3MB, Datei ist nicht barrierefrei)
4. Kurzbeschreibung
Das Bearbeitungsgebiet Baltic Neustädter - Bucht (Nr.29) liegt im südöstlichen Hügelland des Kreises Ostholstein. Die Gründung des Gewässerbewirtschaftungsverbandes erfolgte zur verbandsübergreifenden Zusammenarbeit bei der nationalen Umsetzung der EU – WRRL von den Wasser- und Bodenverbänden Aalbeek, Brodau, Neustädter Binnenwasser, Ostsee, Redingsdorf und Rettin mit einer Gesamtgröße von 23.974 ha und einer Gesamtlänge der zu unterhaltenden Gewässer von ca. 430 km.
Eine Besonderheit in Schleswig-Holstein stellen die Hauptquellgewässer Kremper Au und Lachsbach mit einer Länge von 27 km bzw. 25 km dar. Von ihrer Quelle am Bungsbergmassiv überwinden sie bis zur Einmündung in die Ostsee einen Höhenunterschied von 140 m und zeigen im Oberlauf Hochgebirgscharakter.
Die übrigen Leitgewässer wie Aalbeek, Göselbek, Mühlenbach, Pulverbeek und Steinbach sind von ihrer Charakteristik her Tieflandgewässer.
Mit Ausnahme dreier grenzüberschreitender Gewässer im Süden des Verbandsgebietes münden alle Hauptgewässer direkt in die Ostsee ( Lübecker Bucht).
Das Bearbeitungsgebiet verfügt über drei Schöpfwerksgebiete, die zum Teil mit Binnendeichen geschützt werden müssen.
5. Bearbeitungsgebiets-Arbeitsgruppe
Die Arbeitsgruppe setzt sich aus je einem Vertreter oder einer Vertreterin verschiedener Verbände und Behörden zusammen. Hinzu kommt ein Betreuer des Teilprojektes des Umwelt-und Landwirtschaftsministeriums und ein Geschäftsführer der Arbeitsgruppe, die beide nicht stimmberechtigt sind.
Die Arbeitsgruppe tagt etwa einmal im Monat und wird über die laufenden Umsetzungsschritte des Ministeriums und des Wasser- und Bodenverbandes informiert. Sie berät vorrangig Vorschläge zur Regeneration der Gewässer und gibt ihr Votum über die Eignung der Maßnahmen zum Erreichen der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie und deren Realisierbarkeit ab.
Weitere Themen sind u.a.:
- die wirtschaftliche Analyse,
- die Fortschreibung der Digitalisierung des Anlagenverzeichnisses,
- die Referenzgewässer,
- die Einstufung der erheblich veränderten Gewässer
Mitglieder der Arbeitsgruppe
Rolf Kartens | WBV Neustädter Binnenwasser (Vorsitzender der AG) |
Klaus Schützler | Gemeinden |
Klaus Müter | Bauernverband |
Susanne Brelowski | Bauernverband (Stellvertretung) |
Dr. I. Timmermann-Trosiener | Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) |
Peter Klüver | Fischereiverband |
Peter Baumann | Kreis Ostholstein/Aufsichtsbehörde |
Jörg Gauger | Landesnaturschutzverband |
6. Projekte zur Renaturierung der Fließgewässer und der Reduzierung der Nährstoffeinträge im Bearbeitungsgebiet
Bereits abgeschlossen:
- Bau einer Sohlgleite in der Pulverbeek:
Hier bestand durch einen Teichanstau ein Gewässerabsturz von ca. 2,50 m Höhe. Durch Beseitigung des Teichstaues und Herstellung eines natürlichen Gewässerverlaufes wurde die Durchgängigkeit der Pulverbeek in diesem Teilbereich wiederhergestellt. - Vernässung im Bereich Merkendorfer Teiche
Die evangelische Kirchengemeinde der Stadt Neustadt als Eigentümer hat hier Land aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen und für diese Maßnahme zur Verfügung gestellt. Durch die Wiedervernässung entstand direkt an der Vogelfluglinie neuer Lebensraum für Wasservögel. - Herstellung der Durchgängigkeit der Kremper Au an der Hasselburger Mühle
- Bau einer Sohlgleite im Lachsbach (Mühlenkamp)
Abgeschlossene Maßnahmen an der Kremper Au:
- Herstellung eines Sandfangs mit Umlaufgerinne und einer Sohlgleite bei Stegelbusch, insgesamt wurde eine Gewässerstrecke von 400 Metern durchgängig gestaltet.
- Herstellung der Durchgängigkeit der Kremper Au an der Hasselburger Mühle. Entfernen von zwei Stauwehren und herstellen einer Sohlgleite auf einer Gewässerstrecke von 150 Metern
- Herstellung der Durchgängigkeit in der Kremper Au durch Neubau einer Überfahrt bei Groß Schlamin und Erweiterung eines Sandfangs bei Rothschild
- Bau einer neuen Brücke in Marxdorf, Herstellung der Durchgängigkeit
Abgeschlossene Maßnahmen am Lachsbach:
- Bau einer Brücke über den Steinbach mit Herstellung der Durchgängigkeit südlich von Sierhagen
- Herstellung der Durchgängigkeit eines Stahlblechdurchlasses am Lachsbach in Sandfelde mit Steinwalzmatten
- Bau einer Sohlgleite im Lachsbach mit Herstellung der Durchgängigkeit in Mühlenkamp, Gewässerstrecke 400 Meter
- Bau einer Brücke über den Lachsbach mit Herstellung der Durchgängigkeit in westlich Stolpe
- Bau einer Brücke über den Lachsbach mit Herstellung der Durchgängigkeit in der Glinde
In Bearbeitung:
- Herstellung der Durchgängigkeit, Initialisierung der eigendynamischen Gewässerentwicklung und Bau eines Sandfangs im Lachsbach zwischen Mühlenkamp und Stolpe auf einer Gewässerstrecke von 1700 Metern
Mit Abschluß dieser Maßnahme ist die Durchgängigkeit des Lachsbaches von der Mündung ins Neustädter Binnenwasser bis nach Schönwalde auf einer Länge von 13,5 km erreicht. - Herstellung der Durchgängigkeit des Steinbachs durch Umbau einer Stauanlage und eines Durchlasses beim Gut Sierhagen sowie eines Straßendurchlasses am Wulfsberg
- Herstellen der Durchgängigkeit von drei Durchlässen an der Kremper Au zwischen Vogelsang und L57.
- Machbarkeitsstudie zur Kremper Au Niederung
In Aussicht:
- Um auf den Klimawandel zu reagieren, müssen in der Zukunft Retentionsräume für den Lachsbach und die Kremper Au hergestellt werden. Die Gewässer fallen durch die langen Trocken- und Hitzeperioden zwischen April und August völlig trocken.
- Bei vielen Gewässern im Bearbeitungsgebiet bestehen teilweise erhebliche Beeinträchtigungen der Gewässerdurchgängigkeit. Hier wird in den nächsten Jahren mit Nachdruck an deren Wiederherstellung gearbeitet.