KIEL. Unter den letzten 20 Schulen, die noch im Rennen um den Deutschen Schulpreis 2023 sind, befinden sich zwei Schulen aus Schleswig-Holstein: die Grundschule Op de Host in Horst und die Leif-Erikson-Gemeinschaftsschule in Kiel.

An der Grundschule Op de Host werden 207 Kinder in jahrgangsübergreifenden Klassen unterrichtet mit individualisiertem Unterricht. Jedes Kind lernt in seinem eigenen Tempo. Am Anfang steht dabei eine Entdeckerkiste zu einem bestimmten Thema. Das Kind findet heraus, was es schon weiß. Darauf folgt eine Lernstandserhebung. Dann arbeitet es an seiner individuellen Planungsmappe, in der es nach Bedarf zugeschnittene Aufgaben findet. Am Ende steht die Lernzielkontrolle. Den Zeitpunkt dafür legt das Kind selbst fest. Noten gibt es nicht, stattdessen bescheinigen die Lehrkräfte erworbene Kompetenzen.

Die Leif-Eriksson-Gemeinschaftsschule mit 675 Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 bis 10 befindet sich in einer Hochhaussiedlung, deren Sozialstruktur von hoher Arbeitslosigkeit und Armut geprägt ist. 80 Prozent der Schülerschaft haben einen Migrationshintergrund, der größte Teil auch einen DaZ-Förderschwerpunkt. Dieser herausfordernden Ausgangslage und der damit verbundenen Heterogenität versucht die Schule mit großer Individualisierung beim Lernen, regelmäßigen Feedbackgesprächen, einer Kultur der Wertschätzung und der Förderung von Eigenverantwortung zu begegnen. Wenn die Schule zum Beispiel bei Vergleichsarbeiten Defizite feststellt, wird eine zusätzliche Matheförderung integriert.

Im weiteren Auswahlverfahren für den Schulpreis werden multiprofessionelle Juryteams die verbliebenen 20 Schulen besuchen. Im Juni werden bis zu 15 Schulen für das Finale nominiert und die Preisträger bestimmt. Die Preisverleihung findet im Oktober statt. Der Deutsche Schulpreis ist eine Auszeichnung, die von der Robert Bosch und der Heidehof Stiftung gemeinsam mit ARD, ZDF und der ZEIT-Verlagsgruppe verliehen wird. Ausgezeichnet werden Schulen mit besonders erfolgreichen pädagogischen Modellen.

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