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Schleswig-Holstein

Friedrichstadt: Stege sollen sicherer werden

Letzte Aktualisierung: 07.05.2025

Friedrichstadt. Mindestens jeder dritte der rund 300 Stege in den Grachten der Stadt Friedrichstadt ist renovierungsbedürftig. Außerdem ist oft unklar, wer sie letztlich nutzt und somit auch, wer für ihre Verkehrssicherheit sorgt. Um das zu ändern, wollen die Stadt, der Kreis Nordfriesland, die Wasserschutzpolizei und der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) nun transparente und verbindliche Regeln aufstellen. Das Konzept wurde am 7. Mai im Rahmen einer Einwohnerversammlung in der Sporthalle der Eider-Treene-Schule (ab 19 Uhr) vorgestellt.

„Die aktuelle Stegsituation ist für alle Beteiligten unbefriedigend“, sagt Birgit Matelski, Direktorin des für die Verkehrssicherheit in den Grachten zuständigen LKN.SH. „Sie werden weiter der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, aber die Nutzung soll sicherer und verbindlich werden.“
Zu den Anlagen, die auf der Einwohnerversammlung Thema sein werden, zählen neben den Stegen und Bootsliegeplätze auch Gartenhäuser und Terrassen, die auf den Landesflächen im Uferbereich errichtet worden sind. Der LKN.SH wird mit dem Kreis Nordfriesland auch überprüfen, ob die Fahrrinnen der Grachten, die als schiffbares Gewässer erster Ordnung zählen, überall frei sind und ob die Standsicherheit der Spundwände gewährleistet ist. Heißt: Sind sie für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten gut zu erreichen? Oder sind sie bereits überbaut worden?

Die offene Struktur der Stadt Friedrichstadt macht viele im Landeseigentum befindliche Anlagen leicht zugänglich und erhöht so auch die Unfallgefahr. „In rund ein Drittel der Fälle wissen wir aktuell gar nicht, wer den Steg besitzt“, sagt Tobias Tietgen, Bürgermeister der Stadt Friedrichstadt. „Über die Jahre ist ein reger Schwarzmarkt entstanden, die Plätze werden unter der Hand weiterverkauft. Auch deshalb begrüßen wir die Initiative des LKN.SH, jetzt für Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu sorgen.Es sei nur eine Frage der Zeit, dass sich angesichts der steigenden Unfallgefahr Menschen ernsthaft verletzen. Eine Überprüfung der Stege Anfang April ergab, dass mehr als ein Drittel nicht mehr verkehrssicher ist – aber trotzdem zugänglich für die Öffentlichkeit bleibt.

Allein im vergangenen Jahr wurden die Freiwillige Feuerwehr aus Friedrichstadt und Tönning fünfmal wegen Gewässerverunreinigungen in den Grachten alarmiert. Tendenz steigend, so Tobias Tietgen. Ursache waren gesunkene Boote, für die sich offenbar niemand mehr zuständig fühlte. Das Konzept, das auf der Einwohnerversammlung vorgestellt werden soll, wird von der Stadt, dem Kreis Nordfriesland als Genehmigungsbehörde und der Wasserschutzpolizei unterstützt.

In einem ersten Schritt werden derzeit die Besitzverhältnisse der Anlagen geklärt. Wer einen entsprechenden Nachweis liefert, kann gegen eine Gebühr ab 60 Euro pro Jahr und Steg einen Vertrag mit dem LKN.SH abschließen. Damit ist künftig die Verpflichtung verbunden, für die Verkehrssicherheit zu sorgen. Dieses Verfahren ist landesweit üblich, so z.B. auch an den landeseigenen Seen und wird nun auch auf Friedrichstadt übertragen.

Die Behörden werden im Rahmen der Einwohnerversammlung auch darüber berichten, wo Terrassen und Gartenhäuser auf Ufergrundstücken errichten worden sind, die Eigentum des Landes Schleswig-Holstein sind. Ein Rückbau ist nur dort angedacht, wo die Standsicherheit der Ufer gefährdet ist. Auch für die Nutzung dieser Terrassen und Gartenhäuser, die auf Landesflächen errichtet worden sind, werden künftig Gebühren fällig.

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