Schule des Jahres 2022 – 3. Preis für die Friedrich-List-Schule in Lübeck
In der Laudatio heißt es dazu: "Die Friedrich-List-Schule als berufliche Schule der Hansestadt Lübeck wird in beeindruckender Weise als Lern- und Lebensraum verstanden. (...)
Letzte Aktualisierung: 06.05.2022
Im Rahmen des Schulpreises 2022 unter dem Motto "Lernen aus der Pandemie" hat die Friedrich-List-Schule Lübeck in der landesweiten Ausschreibung den 3. Preis mit einem Preisgeld von 6.000 Euro gewonnen. In der Laudatio heißt es dazu:
"Die Friedrich-List-Schule als berufliche Schule der Hansestadt Lübeck wird in beeindruckender Weise als Lern- und Lebensraum verstanden. Dieses Grundverständnis von Schule konnte auch in Zeiten des Distanzlernens beibehalten werden. Sowohl Schülerinnen und Schülern als auch dem Kollegium Halt und Struktur zu geben, sieht die Schulleitung stets als Maxime für ihr Handeln an – niemand sollte während der Pandemie verloren gehen und das Wohlbefinden aller sollte im Fokus stehen. Aus diesem Grund veröffentliche Stephan Cosmus als Schulleiter der Friedrich-List-Schule bereits nach den Osterferien 2020 einen Handlungsleitfaden zur Beruflichen Bildung in Krisenzeiten, welcher für Orientierung und Struktur sorgen sollte.
Das Lernen in Distanz an der Friedrich-List-Schule wurde durch konsequente Beibehaltung des Stundenplans sichergestellt. Es wurden Lernstandserhebungen durchgeführt, erkannte Unterstützungsbedarfe bei den Schülerinnen und Schülern durch individuelle Förderung sowie Zusatzunterricht in den Hauptfächern kompensiert und alternative Lernleistungen ermöglicht. Im Fach Sport gab es beispielsweise ein E-Sport-Turnier, für dessen technische Umsetzung auch die Schülerinnen und Schüler mitverantwortlich waren.
Praktika in den Vollzeitklassen wurden durch Aufgabenstellungen mit betrieblichem Kontext ersetzt oder der Möglichkeit, mit Unternehmenspartnern Marketingkonzepte zu gestalten. Auch ökonomische Planspiele sind online durchgeführt worden. Alle Aktivitäten zur Berufsorientierung an der Friedrich-List-Schule beeindruckten die Jury sehr. So wurde unter anderem eine Berufsmesse mit digitalen Workshops veranstaltet. Es fanden digitale Informationsveranstaltungen auf Elternabenden im 4. Schuljahr sowie bei Abgangsklassen der weiterführenden Schulen statt, um zum einen die Durchlässigkeit des Schulsystems und zum anderen die Leistungen der beruflichen Bildung darzustellen.
Hervorzuheben ist, dass die Friedrich-List-Schule durch ihre sehr gute mediale Ausstattung und deren funktionalen Einsatz hervorragend auf die Pandemie vorbereitet war. Die Lehrkräfte wurden und werden umfangreich fortgebildet, um auf diese Weise die Unterrichtsqualität ständig auszubauen und eine sinnvolle Verzahnung mit analogem Unterricht sicherzustellen. Es wurden Selbstlernformate entwickelt und auf Unterrichtsmaterialien konnte problemlos online zugegriffen werden. Beiträge von Schülerinnen und Schülern sind online gewürdigt worden. Die ausgeprägte Feedbackkultur zeigt sich zudem darin, dass Evaluationsbögen zum Wohlbefinden und der Frage nach Unterstützungsbedarfen der Lernenden entwickelt wurden, zum Teil sogar von den Schülerinnen und Schülern selbst. Die Lehrkräfte werden in ihrer Beziehungsarbeit durch ein starkes Team aus Erziehern, Pädagogen, Sozialarbeitern und einer Psychologin unterstützt.
Sollten Lernende zu Hause keinen Platz oder die nötige Ruhe zum Arbeiten haben, wurden ihnen dafür Räume in der Schule bereitgestellt. Diese ausgeprägte Willkommenskultur zeigt sich auch darin, dass Einführungstage für neue Schülerinnen und Schüler stattfinden. Sogar in digitaler Form gab es Teambuildingmaßnahmen und Methodentage. Dabei stand die Vermittlung von gemeinsamen Werten im Vordergrund. Um das Kollegium im Sinne des Wohlfühlgedankens zu stärken, wurden sogenannte Gesprächstüten mit kleinen Köstlichkeiten für digitale Meetings zusammengestellt. Es wundert demnach nicht, dass die Jury während ihres Schulbesuchs eine sehr harmonische und nach vorne gerichtete Atmosphäre als Ergebnis des hohen Engagements der Schulgemeinschaft wahrgenommen hat."
Im Rahmen des Schulpreises wurden die Leistungen der Schulen in Zeiten der Pandemie mit drei Preisen gewürdigt: Der 1. Preis ist mit 12.000 Euro dotiert ging an die Grundschule am Störtal in Oelixdorf, der 2. Preis mit 8.000 Euro ging an die Gymnasium Goethe-Schule in Flensburg und der 3. Preis mit 6.000 Euro an die Berufsbildende Schule Friedrich-List-Schule in Lübeck. Zusätzlich vergab Ministerpräsident Daniel Günther einen Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro für PerspektivSchulen in diesem Jahr für ein besonders wirksames Projekt zur Begegnung negativer Auswirkungen von COVID-19-bedingten Schulschließungen an die Schule Altstadt, Gemeinschaftsschule der Stadt Rendsburg. Als PerspektivSchulen wurden 62 Schulen im Land bestimmt, welche sich in besonders herausforderndem sozialen Umfeld befinden. Diese Schulen erhalten verstärkte finanzielle Unterstützung, die den Schulen dabei helfen, die Chancengerechtigkeit für Schülerinnen und Schüler zu steigern, das Wohlbefinden aller an Schule Beteiligten zu erhöhen sowie eine Verbesserung der Leistungen der Lernenden zu fördern.
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