BRUNSBÜTTEL/KIEL. Im Kernkraftwerk Brunsbüttel ist am 25.03.2022 ein Ablaufventilator für den Luftaustausch im Kontrollbereich des Reaktorgebäudes heiß gelaufen. In Folge kam es zu einer lokalen Flammenbildung in einem Lager des Ablüfters. Die Flammen wurden unverzüglich durch automatische Brandmelder gemeldet und durch die Werksfeuerwehr mit einem Handfeuerlöscher gelöscht. Darüber hinaus wurden sofort Messungen bezüglich luftgetragener Radioaktivität veranlasst. Auffälligkeiten waren nicht feststellbar. Als Ursache wird das Heißlaufen eines Lagers des Ablüfters und die Entzündung des Schmiermittels angenommen.
Die Reaktorsicherheitsbehörde hat Brandschutzsachverständige zur Bewertung des Ereignisses eingesetzt. Dabei werden insbesondere die Ursache des Heißlaufens des Lüfterlagers, die Qualität des eingesetzten Schmiermittels und die Einhaltung von Wartungsvorschriften und zulässigen Betriebszeiten überprüft. Außerdem werden vergleichbare Lüftungseinrichtungen untersucht.
Die Vattenfall-Betreibergesellschaft hat das Ereignis der Kategorie „N“ (Normalmeldung) zugeordnet und der Reaktorsicherheitsbehörde fristgerecht mitgeteilt.
Hintergrund:
Orientiert an der sicherheitstechnischen Bedeutung und der Eilbedürftigkeit von Abhilfemaßnahmen werden Meldepflichtige Ereignisse in Deutschland in drei Kategorien eingeteilt: Normalmeldung (N) = Meldefrist fünf Arbeitstage, Eilmeldung (E) = Meldefrist 24 Stunden und Sofortmeldung (S).
Das Kernkraftwerk Brunsbüttel verlor 2011 aufgrund einer Atomgesetzänderung die Berechtigung zum Leistungsbetrieb. Im Dezember 2018 erteilte das Energiewendeministerium die Genehmigung zu Stilllegung und Abbau.
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