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Schleswig-Holstein

Ein Jahr nach der schweren Sturmflut an der Ostsee: Schleswig-Holsteins Ostseeküste wieder in wehrhaftem Zustand

Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt: „Die Ostseeküste geht ordentlich gerüstet in die kommende Sturmflutsaison. Dafür danke ich allen, die dazu in diesem Jahr beigetragen haben.“

Letzte Aktualisierung: 15.10.2024

KIEL. Ein Jahr nach der schweren Ostseesturmflut sind Schleswig-Holsteins Küstenschutzanlagen wieder in einem wehrhaften Zustand. Durch die Sturmflut im vergangenen Oktober wurden rund 5.700 Hektar Land und zahlreiche Innenstadtbereiche überschwemmt. Neben hohen Sachschäden sorgte das Hochwasser zudem für enorme Beschädigungen an den Küstenschutzanlagen der Ostsee.

„Die Ostseeküste ist ein Jahr nach der schweren Oktobersturmflut wieder gesichert. Die meisten Arbeiten sind bereits abgeschlossen. Einige größere Wiederherstellungsmaßnahmen werden noch fertiggestellt oder für die Sturmflutsaison gesichert. Die Wiederherstellungen der geschädigten Deiche führen, nach dem heutigen Stand der Technik, sogar zu einer höheren Sicherheit als vor der Oktobersturmflut. Mein Dank gilt den zuständigen Wasser- und Bodenverbänden, den Baufirmen und Behörden für die intensive Arbeit der letzten Monate. Das war wirklich eine hervorragende Teamleistung“, sagte Küstenschutzminister Tobias Goldschmidt.

An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins gibt es insgesamt 35 Regionaldeiche. 20 dieser Deiche wiesen nach der Sturmflut mittlere bis starke Schäden auf, die zunächst notgesichert werden mussten.12 Regionaldeiche sind mittlerweile bereits vollständig wiederhergestellt und bei vier weiteren werden die Bauarbeiten in den kommenden Tagen abgeschlossen. Bei den verbleibenden vier Regionaldeichen ragen die Bauphasen noch in das nächste Jahr hinein. Diese vier Deiche werden so gesichert, dass sie dennoch übergangsweise größeren Sturmfluten standhalten können.

Um die betroffenen Kommunen sowie Wasser- und Bodenverbänden zu unterstützen, hatte die Landesregierung ein Kompetenzzentrum zur Beratung für anstehende Bauarbeiten sowie eine Förderrichtlinie aufgelegt, mit der einmalig bis zu 100 Prozent der Wiederherstellungskosten für Küstenschutzanlagen übernommen werden.

„Die Sturmflut im vergangenen Jahr hat uns wieder einmal vor Augen geführt, dass die Klimakrise mitten in Schleswig-Holstein angekommen ist. Extremereignisse werden im Zuge des Klimawandels und dem damit verbundenen steigenden Meeresspiegel in Zukunft häufiger auftreten. Darauf stellt sich auch der Ostsee-Küstenschutz des Landes ein“, sagte Goldschmidt.

Schleswig-Holstein wird im Bereich des Küstenschutzes an der Ostsee den Fokus zukünftig vor allem auf Siedlungen und hohe Sachwerte setzen, die mit technischen Küstenschutzmaßnahmen konsequent vor Sturmfluten geschützt werden sollen. In diesem Zusammengang steht das Angebot der Landesregierung bestimmte Regionaldeiche in die Landesverantwortung zu übernehmen. „Der Küstenschutz hat hohe Priorität und die Sicherung neuralgischer Küstenabschnitte wird in den vor uns liegenden Jahren viele Kräfte und Ressourcen binden. Gleichzeitig werden wir im Sinne eines nachhaltigen Küstenschutzmanagements zukünftig der Ostsee jedoch auch mehr Raum geben, etwa in besonders tiefliegenden und unbewohnten Bereichen“, sagte Goldschmidt.

Weitere Informationen:

Unmittelbar nach der Oktobersturmflut wurde im Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) ein Kompetenzzentrum für die Beratung der Wasser- und Bodenverbände sowie der Kommunen bei der Wiederherstellung ihrer Küstenschutzanlagen eingerichtet. In wenigen Monaten mussten die betroffenen Verbände und Kommunen die Schadens- und Kostenermittlungen sowie die Planung, Ausschreibung, Vergabe und Umsetzung der Wiederherstellungsmaßnahmen durchführen. Um zeitaufwendige Genehmigungsverfahren zu vermeiden, sollten die Maßnahmen dabei im bestehenden Bestick der Anlagen erfolgen.

Im Februar 2024 hat das Land eine Förderrichtlinie für die Wiederherstellung der Küstenschutzanlagen veröffentlicht. Auf Antrag konnten die Kommunen und Verbände damit ihre Maßnahmen zu 90% und Verbände mit gewissen Auflagen sogar bis zu 100% finanzieren. Bisher hat das Land Zuwendungen mit einem Gesamtvolumen von 28,6 Millionen Euro bewilligt. Zusammen mit den Reparaturen an den Landesschutzdeichen sind derzeit insgesamt rund 31 Millionen Euro veranschlagt. Da einige Bewilligungen noch ausstehen ist noch mit einigen Nachträgen zu rechnen. Wegen der großen Bedeutung des Küstenschutzes stellen der Bund und das Land Schleswig-Holstein trotz angespannter Finanzlage die notwendigen Mittel bereit.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de

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