KIEL. Gleichstellungsministerin Aminata Touré hat den Bund aufgefordert, die Belange der von Gewalt betroffenen Frauen im Asylverfahren konsequenter zu berücksichtigen. Der Handlungsbedarf wurde heute beim Besuch der Ministerin in der Frauenberatungsstelle Eß-o-Eß in Kiel Mettenhof im Rahmen ihrer Schleswig-Holstein. Sozial. Stark. – Tour einmal mehr deutlich.
„Geflüchtete Frauen, die in ihrer Ehe Gewalt erleben, müssen in Deutschland grundsätzlich erst drei Jahre mit ihrem Ehepartner zusammenleben, bevor sie ein eigenes Aufenthaltsrecht erhalten. Dieser Zustand ist unhaltbar. Deutschland hat sich verpflichtet, die Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von
Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt vorbehaltlos umzusetzen, in der Frauen weitreichendere Möglichkeiten auf ein eigenes Aufenthaltsrecht eingeräumt werden. Ich erwarte, dass der Bund dieser Vorgabe Rechnung trägt.
“
Ministerin Touré traf sich in der Kieler Frauenberatungsstelle Eß-o-Eß mit Mitarbeiterinnen und Helferinnen, die betroffene Frauen in dieser Hinsicht beraten. Dabei wurde deutlich, dass in den Asylverfahren das Thema häusliche Gewalt häufig nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Gründe sind oft Scham, Angst vor Repressionen und Nichtwissen um rechtliche Möglichkeiten, aber auch nicht hinreichend geschlechtssensibel geführte Interviews. Touré dankte der Frauenberatungsstelle Eß-o-Eß für die Arbeit und die umfassenden Beratungsangebote. „Hier wird wertvolle Unterstützung geboten, um beispielsweise die Integration in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Ich habe tolle und engagierte Frauen getroffen, die zum Beispiel als Erzieherin oder Pflegerin arbeiten wollen und jetzt entsprechend eine Ausbildung beginnen. Es ist wichtig, dass der Verein seine Arbeit auch mit Unterstützung des Landes fortsetzen kann
“, so Touré. Die Frauenberatungsstelle Eß-o-Eß wird vom Land mit jährlich 92.000 Euro gefördert.
Hintergrund zur Tour: Sozialministerin Aminata Touré tourt seit Februar 2023 durch alle Landesteile, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die vor sozialen Herausforderungen stehen. Sie besucht Vereine, Projekte und Initiativen, die wertvolle Sozialarbeit leisten und sammelt dabei wichtige Impulse, die in die Arbeit des Sozialministeriums einfließen.
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