Rund 9 Prozent der Menschen in Deutschland haben eine Schwerbehinderung. Hierbei haben die wenigsten von Geburt an eine Schwerbehinderung. Die meisten Menschen erwerben die Schwerbehinderung im Erwerbsverlauf und hier vor allem in Folge von Erkrankungen. Oftmals ist es dann schwierig, bei seinem alten Arbeitgeber weiter tätig zu sein oder überhaupt wieder eine neue Arbeitsstelle zu finden.
In Schleswig-Holstein arbeiten lt. Zahlen der Bundesagentur für Arbeit 234.63 Menschen mit Schwerbehinderung in regulärer Beschäftigung. Allerdings sind auch rund 5.000 Menschen mit Schwerbehinderung ohne Arbeit und dies, obwohl es der Wirtschaft sehr gut geht. Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3.12. betont Barbara Schneider, Projektleiterin des Aktionsbündnisses Schleswig-Holstein – Inklusive Jobs: "Auch wenn schon viele Kleinbetriebe und mittelständische Unternehmen das Potential von Menschen mit Schwerbehinderung erkannt haben, sind wir noch weit von einer gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt entfernt"
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Sensibilisierung von Unternehmen – Voraussetzung erfolgreicher Inklusion
Bislang wissen nicht alle Unternehmen um die Möglichkeiten der finanziellen oder technischen Unterstützungsmöglichkeiten zur bestmöglichen Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Das Aktionsbündnis Schleswig-Holstein – Inklusive Jobs ist ein landesweiter Verbund bestehend aus Unternehmensverbänden und Integrationsfachdiensten. Seit 2012 trägt es in Schleswig-Holstein – finanziert aus der Ausgleichsabgabe - bereits zur Verwirklichung eines inklusiven Arbeitsmarktes bei. So berät es Unternehmen und unterstützt Menschen mit Schwerbehinderung wieder erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt tätig zu sein.
Denn: viele Unternehmen sind grundsätzlich sehr offen für die Beschäftigung von Menschen mit Schwerbehinderung. Oftmals wissen sie aber nicht, wo es Unterstützung gibt oder fürchten bürokratische Hürden bei der Einstellung von Menschen mit Schwerbehinderung. Umgekehrt sind Menschen oft unsicher im Umgang mit ihrer Schwerbehinderung und wissen nicht, wo sie auf dem Arbeitsmarkt noch tätig sein können.
Positive Bilanz als Ansporn für weitere Anstrengungen – Inklusiver Arbeitsmarkt wird unterstützt
Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung kann die Initiative eine positive Bilanz ziehen: seit März 2017 konnten bereits 340 Unternehmen erfolgreich zu Möglichkeiten der Inklusion beraten werden. Zudem haben 86 Menschen mit Schwerbehinderung wieder eine Arbeit gefunden.
Die Wirtschaft ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zunehmend auf das Potential aller Fachkräfte angewiesen. "Dabei kann die Einstellung eines Arbeitnehmers mit Handicap zum großen Gewinn für alle werden: Für den Arbeitnehmer, der einem Beruf nachgeht, den Arbeitgeber, der eine wertvolle Arbeitskraft beschäftigt und für unsere Gesellschaft insgesamt. Denn das Miteinander am Arbeitsplatz trägt auch zum Abbau von wechselseitigen Vorurteilen bei"
, so Sozialminister Dr. Heiner Garg. Die Unternehmen in Schleswig-Holstein, die den Schritt der Einstellung von Menschen mit Behinderung gegangen sind, würden dies immer wieder tun. Es gibt viele Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote, die beiden Seiten den Weg für sichere und nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse ebnen.
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