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Schleswig-Holstein

Schutzsuchende nach Schutzstatus

Letzte Aktualisierung: 22.10.2019

Schutzsuchende nach Schutzstatus 2015-2017 in Schleswig-Holstein

Ergebnis

Letzte Aktualisierung: 10.10.2019

Der Indikator zeigt die Zahl der Schutzsuchenden nach Schutzstatus. Hinweis: Die hier verwendeten Kategorien für Schutzsuchende haben eine integrationspolitische Ausrichtung und weichen von aufenthaltsrechtlichen Status ab.

Schutzsuchende nach Schutzstatus in Schleswig-Holstein

Im gewählten Zeitraum vom 2015 bis 2017 erhöhte sich die Anzahl der Schutzsuchenden insgesamt in Schleswig-Holstein deutlich um knapp 79 %. Waren im Jahr 2015 im nördlichsten Bundesland von den gut 191.300 Ausländerinnen und Ausländern noch 35.100 Personen Schutzsuchende (18,3 %), so stieg die Zahl im Jahr 2016 bereits auf knapp 59.600 (25,9 % der knapp 230.200 Ausländerinnen und Ausländer) und im Jahr 2017 noch einmal auf gut 62.700 Schutzsuchende (25,7 % der gut 243.600 ausländischen Männer und Frauen).

Mit anerkanntem Schutzstatus

Die Schutzsuchenden werden differenziert nach Schutzstatus registriert und zum Stichtag 31.12. in der Statistik erfasst. Dabei zeigt sich vor allem bei der Anzahl der Personen mit befristet anerkanntem Schutzstatus eine deutliche Steigerung von 2015 bis 2017. Waren in dieser Kategorie im Jahr 2015 noch knapp 10.300 (29,3 % aller Schutzsuchenden des Jahres 2015), so belief sich die Anzahl bereits im Jahr 2016 auf gut 23.500 (39,5 % aller Schutzsuchenden des Jahres 2016) und stieg im Jahr 2017 noch weiter an auf knapp 37.650 Personen (60,0 % aller Schutzsuchenden des Jahres 2017).

Die Anzahl der Schutzsuchenden mit unbefristet anerkanntem Schutzstatus blieb hingegen im betrachteten Zeitraum nahezu gleich und schwankte leicht zwischen rund 5.400 (2015 und 2016) und gut 5.360 (2017). Anteilig reduzierte sich diese Gruppe der Schutzsuchenden mit unbefristet anerkanntem Schutzstatus jedoch deutlich von 15,4 % im Jahr 2015, auf 9,1 % im Jahr 2016 bis hin zu 8,5 % im Jahr 2017, gemessen an der Anzahl an allen Schutzsuchenden des jeweiligen Jahres.

Mit abgelehntem Schutzstatus

Ähnlich verhält es sich mit den Schutzsuchenden mit abgelehntem Schutzstatus. Diese stieg im Verhältnis zum Gesamtanstieg der Zahl der Schutzsuchenden nur leicht von gut 3.800 im Jahr 2015 auf knapp 4.900 im Jahr 2016 und knapp 5.550 im Jahr 2017. Der prozentuale Anteil an allen Schutzsuchenden reduzierte sich dementsprechend von 10,8 % (2015) auf 8,2 % (2016) und stieg dann wieder leicht auf 8,8 % (2017), gemessen an allen Schutzsuchenden des jeweiligen Jahres.

Mit offenem Schutzstatus

Als Schutzsuchende mit offenem Schutzstatus waren im Jahr 2015 knapp 15.600 registriert (44,5 % aller Schutzsuchenden des Jahres 2015), im Jahr 2016 stieg diese Zahl deutlich auf knapp 25.800 an (43,3 % aller Schutzsuchenden des Jahres 2016) und sank dann sogar unter das Niveau von 2017 auf gut 14.200 Schutzsuchende (22,6 % aller Schutzsuchenden des Jahres 2017).

Schutzsuchende nach Schutzstatus in Deutschland

Vergleicht man die Entwicklungen in Schleswig-Holstein mit denen für Gesamtdeutschland, sind eindeutig Parallelen zu erkennen. So stieg die Anzahl der Schutzsuchenden ebenfalls deutlich von 2015 bis 2017, jedoch lediglich um gut 62 %.

Mit anerkanntem Schutzstatus

Auch die Entwicklungen der einzelnen Kategorien an Schutzsuchenden gestalten sich deutschlandweit ähnlich wie in Schleswig-Holstein. So stieg ebenfalls die Anzahl der Schutzsuchenden mit befristet anerkanntem Schutzstatus am stärksten an, von knapp 286.000 (2015; 27,6 % an allen Schutzsuchenden), auf gut 599.000 (2016; 37,5 % an allen Schutzsuchenden) und letztlich auf gut 888.000 (2017; 52,9 % an allen Schutzsuchenden).

Die Anzahl der Personen mit unbefristet anerkanntem Schutzstatus blieb deutschlandweit ebenfalls vergleichsweise stabil und schwankte zwischen rund 262.000 und rund 266.000, wobei sich auch hier der Anteil an allen Schutzsuchenden des jeweiligen Jahres deutlich reduzierte (25,3 % in 2015 bis 15,8 % in 2017).

Mit abgelehntem Schutzstatus

Einen abgelehnten Schutzstatus wiesen im Jahr 2015 in Deutschland noch knapp 138.500 Schutzsuchende auf (13,4 % an allen Schutzsuchenden des Jahres), 2016 belief sich die Zahl bereits auf gut 155.000 (9,7 % an allen Schutzsuchenden des Jahres) und 2017auf knapp 178.000 (10,6 % an allen Schutzsuchenden des Jahres). Auch hier sind die Gegebenheiten vergleichbar mit denen in Schleswig-Holstein.

Mit offenem Schutzstatus

Letztlich zeigt sich auch bei der Anzahl von Schutzsuchenden mit offenem Schutzstatus in Deutschland eine vergleichbare Lage wie in Schleswig-Holstein. Waren es im Jahr 2015 noch knapp 350.000 Schutzsuchende in dieser Kategorie (33,8 %), stieg die Anzahl – wie in Schleswig-Holstein – im Jahr 2016 deutlich an auf knapp 575.000 (36,0 %) und fiel dann auf ein ähnliches Niveau wie 2015 mit knapp 349.000 Schutzsuchende mit offenem Schutzstatus (20,1 % an allen Schutzsuchenden des Jahres).

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Definition

Zahl der Schutzsuchenden in Schleswig-Holstein und Deutschland nach Schutzstatus.

Empirische Relevanz

Schutzsuchende sind Ausländerinnen und Ausländer, die sich unter Berufung auf humanitäre Gründe in Deutschland aufhalten. Schutzsuchende werden im Ausländerzentralregister anhand ihres aufenthaltsrechtlichen Status identifiziert. Zu ihnen zählen: 1. Schutzsuchende mit offenem Schutzstatus; 2. Schutzsuchende mit anerkanntem Schutzstatus: Personen dieser Kategorie besitzen einen befristeten oder unbefristeten Aufenthaltstitel aus dem humanitären Bereich des Aufenthaltsgesetzes (AufenthG); 3. Schutzsuchende mit abgelehntem Schutzstatus. Eine mögliche Grundlage für die Erteilung einer befristeten humanitären Aufenthaltserlaubnis ist die Anerkennung einer von vier Schutzformen im Asylverfahren seitens des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge; Asylberechtigte nach Art. 16 Grundgesetz, Flüchtlinge nach Genfer Konvention, Subsidiärer Schutz oder nationales Abschiebeverbot. Darüber hinaus können dies Personen sein, die im Rahmen von humanitären Aufnahmen und Programmen zur Neuansiedlung des Bundes und der Länder einen Aufenthaltstitel bekommen. Schutzsuchende, die sich bereits langjährig mit einer Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen in Deutschland aufhalten, können unter Erfüllung weiterer Voraussetzungen eine unbefristete Niederlassungserlaubnis aus humanitären Gründen erhalten.

Bewertung der Kennzahlen

Bei der amtlichen Statistik zu Schutzsuchenden handelt es sich um eine Bestandsgröße, d.h. sie umfasst die Schutzsuchenden, die sich zu einem gewissen Zeitpunkt (Stichtag) in Deutschland aufhalten. Dies unterscheidet die Ergebnisse etwa von als Flussgrößen erfassten Antragszahlen und Entscheidungen in der Asylgeschäftsstatistik.

Datenquelle

Statistisches Bundesamt, Ausländerzentralregister

Methodische Besonderheiten

Im Zuge der vermehrten Annahme von Schutzsuchenden in den Jahren 2015 und 2016 kam es vermehrt zu Qualitätsproblemen im Ausländerzentralregister: Schutzsuchende wurden teilweise mit Verzögerung, teilweise unvollständig und teilweise fehlerhaft und/oder doppelt erfasst. Die Daten mit Stand 31.12.2016 weisen jedoch deutlich weniger Erfassungslücken auf als jene ein Jahr zuvor. Bestimmte Unsicherheiten bestehen aber fort: Weiterhin liegen im Ausländerzentralregister Datenfälle ohne Angabe zum aufenthaltsrechtlichen Status vor. Unklar ist, in welchem Umfang es sich hier um Dubletten, Fortzüge ohne behördliche Abmeldung oder aufhältige Ausländerinnen und Ausländer handelt. Datenfälle, bei denen der aufenthaltsrechtliche Status aus dem Ausländerzentralregister nicht eindeutig nachvollzogen werden kann, werden in der Statistik nicht berücksichtigt. 

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