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Schleswig-Holstein

Bevölkerung nach Zuzugsmotiven

Letzte Aktualisierung: 22.10.2019

Bevölkerung mit Migrationserfahrung in Privathaushalten nach Hauptmotiv für Zuzug nach Schleswig-Holstein und Deutschland im Jahr 2019

Kommentar

Letzte Aktualisierung: 31.07.2014

Kommentar

Es gibt eine Vielzahl an Migrationsformen, wie Flucht-, Arbeits- und Bildungsmigration oder Familiennachzug. Die Ursachen, warum Menschen migrieren, können beispielsweise politisch, ökonomisch familiär, sozial, kulturell oder auch ökologisch bedingt sein. Häufig sind die Ursachen komplex miteinander verwoben und verstärken sich wechselseitig. Diese Komplexität von Migrationsursachen kann der Mikrozensus nicht abbilden.

In den vergangenen Jahren hat das Thema Familiennachzug, dem Hauptmotiv in Schleswig-Holstein im Jahr 2019, an Bedeutung gewonnen. Der Grund sind die stark gestiegenen Zahlen von Schutzberechtigten, die seit 2015 Asyl beantragt haben. Wer von den Schutzberechtigten die Familie, in der Regel nur Mitglieder der Kernfamilie, nachholen darf, ist im Aufenthaltsrecht geregelt.

Ergebnis

Letzte Aktualisierung: 05.11.2021

Zuzugsmotive in Schleswig-Holstein

Von den im Jahr 2019 gut 323.000 Personen mit Migrationserfahrung in Privathaushalten Schleswig-Holsteins führten 44,6 Prozent aller Befragten (144.000 Personen) "Familienzusammenführung bzw. Familiengründung" als Hauptmotiv für den Zuzug aus dem Ausland nach Schleswig-Holstein an. Am zweithäufigsten wurde mit 22,6 Prozent (73.000 Personen) das Motiv "Flucht, Verfolgung, Vertreibung und Asyl" von den Befragten genannt, gefolgt von "Arbeit / Beschäftigung" mit 14,9 Prozent. (48.000 Personen). Sonstige Gründe, wozu auch die Niederlassung im Rahmen der EU-Freizügigkeit zählt, gaben 13,9 Prozent (45.000 Menschen) der Befragten als Motivation für ihren Zuzug nach Schleswig-Holstein an. Studium bzw. eine andere Aus- und Weiterbildung wurde lediglich von 4,3 Prozent (14.000 Personen) genannt.

Im Vergleich zu 2017 hatte insbesondere die Familienzusammenführung/ Familiengründung an Bedeutung gewonnen. Der entsprechende Anteil stieg von 41,3 auf 44,6 Prozent.

Zuzugsmotive deutschlandweit

Deutschlandweit verhielten sich die Beweggründe für den Zuzug der 13.602.000 Personen mit Migrationserfahrung nach Deutschland ähnlich wie in Schleswig-Holstein. Auch hier stand an erster Stelle mit knapp 48,3 Prozent und damit fast der Hälfte aller Befragten (6.569.000) die "Familienzusammenführung bzw. Familiengründung" als Motiv für den Zuzug. An zweiter Stelle wurde von 19,4 Prozent der Befragten (2.633.000 Personen) Arbeit und Beschäftigung angeführt, wohingegen die Motive "Flucht, Verfolgung, Vertreibung und Asyl" mit 14,6 Prozent (1.988.000) sowie sonstige Gründe mit 12,9 Prozent (1.752.000) fast gleich schwer ins Gewicht fielen. Lediglich von 4,9 Prozent der Befragten (661.000) gab ein Studium bzw. eine andere Aus- und Weiterbildung als Zuzugsmotiv an. Im Vergleich zum nördlichsten Bundesland hatten also bundesweit Familienzusammenführung und -gründung sowie Arbeitsaufnahme einen größeren Anteil.

Gegenüber 2017 hatte sich die Bedeutung der verschiedenen Hauptzuzugsmotive bei der Bevölkerung mit Migrationserfahrung nur wenig verändert.

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Definition

Menschen mit Migrationserfahrung in Privathaushalten nach Hauptmotiv ihres Zuzugs (Arbeit/Beschäftigung, Studium bzw. andere Aus- und Weiterbildung, Familienzusammenführung bzw. Familiengründung, Flucht, Verfolgung, Vertreibung, Asyl, sonstige Gründe).

Empirische Relevanz

Die Kennzahl zeigt die Verteilung der Bevölkerung mit Migrationserfahrung nach dem Hauptmotiv ihres Zuzugs. Die Daten geben Hinweise auf die unterschiedlichen Perspektiven der Zugewanderten nach ihrem familiären Hintergrund, ihren Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt oder als Schutzsuchende mit eingeschränkten Aufenthaltsrechten.

Bewertung der Kennzahl

Das Zuwanderungsmotiv ist ein wichtiger Hintergrundindikator. Die Motivation wirkt sich in vielerlei Hinsicht auf die Aufenthaltsperspektive aber auch den Arbeitsmarktzugang aus.

Datenquelle

Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus.

Methodische Besonderheiten

Zuzugsmotive wurden erstmals im Mikrozensus 2017 erfragt. Die Ergebnisse beziehen sich auf die Bevölkerung mit Migrationserfahrung in Privathaushalten. Die Befragungsergebnisse können von den zuwanderungsrechtlichen Kategorien abweichen. Darüber hinaus wird hier, anders als in früheren Berichten, der Migrationshintergrund "im weiteren Sinn", das heißt, einschließlich der Elterninformationen außer halb des Haushalts der/des Befragten definiert (siehe Kapitel "Datenquellen"). Zur Vergleichbarkeit wurden für den 6. Bericht die Daten des Berichtsjahres 2017 rückwirkend ebenfalls nach dem Migrationshintergrund "im weiteren Sinn" berechnet.

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