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Schleswig-Holstein

Flache Meeresbuchten

Zufluchtsorte der Ostseeküste

Letzte Aktualisierung: 19.03.2025

Flache große Meeresarme und -buchten bilden im küstennahen Flachwasser einen wichtigen Lebensraum. Durch die Einbuchtung ins Landesinnere liegen sie geschützter als die vorgelagerte Ostsee. Dadurch sind Wellengang und Strömungen hier geringer. Aufgrund ihrer breiten Öffnungen haben sie trotzdem einen guten Wasseraustausch mit dem offenen Meer. Ein maßgebliches Merkmal dieses Lebensraums ist der hohe Lichteinfall, der im flachen Wasser bis zum Meeresboden reicht. 

Ein Sammelplatz für wertvolle Habitate

Durch ihre geschützte Lage und den hohen Lichteinfall sind die ausgedehnten Flachwasserzonen äußert produktive Lebensräume und in der Regel mit Seegras oder Großalgen bewachsen. Dadurch bieten sie günstige Lebensbedingungen für eine Vielzahl an Tierarten. Sie dienen Wasser- und Küstenvögeln als Nahrungs-, Rast-, Überwinterungs-, Mauser- und Brutgebiete. Von Küstenfischen werden die flachen Meeresbuchten als Laichplätze, Nahrungs- und Aufzuchtgebiete genutzt. Der Pflanzenreichtum und die geschützte Lage führen auch dazu, dass sich Schwebstoffe in flache Meeresbuchten besser absetzen können, als in Küstengewässern mit mehr Wasserbewegung. Dadurch bilden sie wichtige Filter- und Puffersysteme für landseitig eingetragene Stoffe.

Vielfältiger Lebensraum, vielfältige Belastungen

Flache Meeresbuchten werden vor allem durch Schad- und Nährstoffeinträge sowie intensive Nutzungen wie z.B. intensiven Sportbootverkehr gefährdet.  Sedimententnahme und -einbringung, sowie bauliche Maßnahmen können die Struktur der Meeresbucht und damit ihren Wasseraustausch zum offenen Meer verändern. Solche Veränderungen können viele Arten aus dem Gleichgewicht bringen, welche speziell die vorherrschenden Bedingungen zum Leben brauchen. Insbesondere Seegras und Großalgen, welche wesentliche Bestandteile flacher Meeresbuchten sind, reagieren empfindlich auf Störungen des Meeresbodens und auf eine Trübung des Wassers. Zum Schutz der Meeresbuchten müssen Nähr- und Schadstoffeinträge stark reduziert und baulich verändernde Maßnahmen sowie sonstige Störungen des Meeresbodens vermieden werden. Um intakte Seegras- und Großalgenbestände sowie Ruhe-, Aufzuchts- und Nahrungsgebiete für die hier vielfältig vorkommenden Tierarten dauerhaft zu sichern, müssen mindestens Teilbereiche als Gebiete ohne störende menschliche Nutzung ausgewiesen werden.

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