Die Nordseeregion sieht sich mit schwerwiegenden Folgen des Klimawandels konfrontiert, wie dem Meeresspiegelanstieg und stärkeren Sturmfluten. Das Küstenmanagement in der Nordseeregion muss sich an diese Veränderungen anpassen. Eine Antwort ist das INTERREG Nordsee-Programmprojekt MAinstreaming NAture BAsed Solutions through COASTal systems, kurz MANABAS COAST, das einen zugänglichen und begründeten Rahmen für die großflächige Umsetzung naturbasierter Lösungen in Küstengebieten entwickelt.
Mit seinem Pilotprojekt ECOHAL (ECOsystem based protection of the HALligen under stronger sea level rise) will der LKN.SH als Partner von MANABAS COAST mit den Hallig-Gemeinschaften, Verbänden und Verwaltung naturbasierte Lösungen für den Halligschutz finden. Bis zum Ende der Projektlaufzeit 2025 sollen naturbasierte Küstenschutzlösungen gefunden sein, die das Mitwachsten der Halligen mit dem Meeresspiegel ermöglichen und die Erosion an den Halligkanten minimieren. Und das als ganzheitliches Projekt, in dem alle Interessengruppen an der Ideenfindung beteiligt sind und in engem Austausch stehen.
In Informationsveranstaltungen und Workshops wird der LKN.SH mit allen Interessensgruppen aus Anwohner:innen, Verwaltung, Naturschutz und Verbänden Ideen und Erfahrungen sammeln, gemeinsam Konzepte entwickeln und Voraussetzungen, sowie technische und naturschutzfachliche Möglichkeiten für deren Umsetzung prüfen.
Mehr Informationen zum Interreg North Sea Projekt MANABAS COAST finden Sie unter
MANABAS Coast steht für „Etablierung naturbasierter Lösungen durch Küstensysteme“ (Mainstreaming nature based solutions through coastal systems)
16 Projektpartner
14 Pilotprojekte (ECOHAL in Schleswig-Holstein)
Laufzeit von 10.10.2022 bis 20.09.2027
EU-Förderung von 4,64 Mio. €
Nachfolge vom Interreg North Sea Projekt Building with Nature
Ziel: Leitlinien und Tools durch die Pilotprojekte schaffen, um naturbasierte Lösungen weiträumig anwenden zu können
ECOHAL - Das Schleswig-Holstein Pilotprojekt
ECOHAL steht für „naturbasierte Lösungen für den Schutz der Halligen vor dem steigenden Meeresspiegel“ (ECOsystem based protection oft he HALligen under stronger sea level rise)
Laufzeit von 01.10.2023 bis 30.09.2026
Finanzierung zu 60 % aus EU-Förderung und zu 40 % aus GAK-Mitteln
Aufgabe: naturbasierte Lösungen für den Schutz der Halligkanten vor Erosion und ein stärkeres Oberflächenwachstum der Halligen finden
Durch den Multi-Stakeholder-Ansatz, also die Beteiligung möglichst vieler verschiedener Interessensgruppen, sollen Erfahrungen und Ideen zusammengetragen und ausgetauscht, sowie eine nachhaltige Umsetzung und Akzeptanz für das Projekt geschaffen werden
Die Halligen
Die Halligen sind Überbleibsel einer großen Marschlandschaft, die mit dem Festland verbunden war
Vor allem starke Winterstürme im Mittelalter führten hier zu starkem Landrückgang
Sie schützen das Festland, indem sie z.B. bei Sturmfluten Kraft aus den Wellen nehmen und die Belastung an den Festlanddeichen verringern.
Die meisten Halligen sind ganzjährig bewohnt
Sie sind Existenzgrundlage für die Menschen dort, die hauptsächlich von Landwirtschaft und Tourismus leben
Tieren dienen die Halligen als wichtige Rast- und Brutgebiete
Die Halligen sind umgeben vom UNESCO Weltnaturerbe und als Sinnbild für den stetigen Kampf mit der Nordsee besonders schützenswert
Was genau sind naturbasierte Lösungen?
Sie zählen zum weichen, naturnahen Küstenschutz
Dabei sollen Eingriffe in natürliche Systeme möglichst geringgehalten, der Küstenraum dabei aber trotzdem geschützt werden
Dazu zählen z.B. Sandaufspülungen, Dünen, Salzwiesen oder Muschelbänke
Was sind Vorteile von naturbasierten Lösungen?
Sie können sich an zunehmenden Belastungen anpassen
Sie zeigen eine hohe Resilienz. Das heißt, dass sie sich gut regenerieren können, beispielsweise nach einer Sturmflut
Sie schaffen Ökosystemdienstleistungen: Salzwiesen speichern CO2, bieten Naherhohlungsräume, erhalten und fördern die Artenvielfalt
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