Da der Küstenabbruch an der Utersumer Geest die Nutzung des Kurheimes in Utersum einzuschränken drohte, wurde 1937 ein Deckwerk aus Basaltsäulen errichtet. Später wurden davor Schüttsteinbuhnen errichtet. Durch spätere Sandersatzmaßnahmen ist eine Übersandung erfolgt, so dass teilweise nur Teile des Deckwerkes in der Örtlichkeit zu sehen sind. Auf dem Deckwerk haben sich Dünen gebildet.
Im Februar 1935 wandte sich die Verwaltung des Nordseekurheimes Utersum (Reichsversicherungsanstalt) an das Wasserbauamt Husum, um von Staats wegen eine Uferbefestigung vornehmen zu lassen. Doch erst nach den Kliffabbrüchen infolge der Oktoberflut 1935 stimmte das Wasserbauamt der Errichtung einer Steindecke zu. Ausgeführt wurde Basaltsäulen oder Granitsteinen auf einer 25 cm starken Grandunterlage und reicht in einer Neigung von 1:2 bis auf NHN+4,50 m (entsprechend 3,44 über MThw). Von hier schließt sich eine 15 cm starke Asphaltdecke von 1:5 bis NHN+5,09 m an. Darüber folgt bis zur Uferkante eine 1:3 geböschte Sodenlage von 10 cm Stärke. Die Steindecke wird zunächst in 325 m Länge erforderlich, ihre Kosten wurden auf rd. 200 M je lfd. m veranschlagt.
Die geplante Lösung des Uferschutzes wurde durch die Sturmfluten vom 18. und 27.10.1936 beschleunigt und zugleich erweitert, indem nunmehr die Sicherung der gesamten Uferstrecke vor dem Nordseekurheim als dringend notwendig erkannt wurde. Auf Antrag des Nordseekurheimes stellte das Marschenbauamt Husum am 21.12.1936 den endgültigen Entwurf über das Uferdeckwerk auf. Das Marschenbauamt sagte eine Beratung bei der Verdingung und Bauausführung zu.
Der Bau der Steindecke von 688 m Länge wird von April 1937 bis Mitte Oktober durchgeführt. Die auf 180.000 M veranschlagten Kosten erhöhten sich unwesentlich auf rd. 200.000 M. Der Gesamtbetrag wurde aus Mitteln der Reichsversicherungsanstalt aufgebracht. (MÜLLER, 1937).
Das 1937 errichtete Basaltpflaster wird 1963 um rd. 150 m nach Norden verlängert, nachdem die Klinik das Gelände zuvor erworben hatte. Der Querschnitt entspricht dem Regelquerschnitt von 1937 (lokale Stat. 0.000-0.500). Der Fußpunkt der Decke liegt auf NN+1,00 m.
Als das Deckwerk 1937 gebaut wurde, lag sein Fußpunkt 1,20 m bis 1,50 m unter dem bewachsenen Gelände. Im Jahre 1973 sind im Ostteil des Deckwerkes etwa 150 m der Fußsicherung, einer Spundwand, freigespült. Im Entwurf vom 4.12.1973 heißt es: "Bei einem weiteren Abtrag des Strandes besteht die Gefahr, dass das Deckwerk auf der Böschung hinabgleitet und somit einer völligen Zerstörung preisgegeben wird." Im Entwurf zur Sanierung des Deckwerkes werden 2 Varianten aufgeführt:
Verlängerung des Deckwerkes bis 1 m unter Strandniveau (ca. 500 DM/lfd. m)
Sicherung des bestehendes Böschungsfußes durch eine 2 m bis 3 m breite Steinschüttung (ca. 270 DM/lfd. m)
Zur Ausführung gelangt im Jahre 1974 die Steinschüttung. Dadurch wird zwar das Deckwerk geschützt, der Abtrag des Wattbodens jedoch nicht. Daher wird in einem weiteren Entwurf vom 26.3.1976 festgehalten: "Durch die abnehmende Höhenlage wird die Fußsicherung der Steindecke in absehbarer Zeit freigelegt. Sobald diese Fußsicherung, bestehend aus einer Holzspundwand, freigespült ist, wird sie durch Fäulnis sehr schnell aufgezehrt sein." Als nächste Maßnahmen wurden daraufhin eine Sandaufspülung und der Bau von Buhnen vorgesehen. Die schweren Sturmfluten vom 3. und 21. Januar 1976 wiesen nochmals auf die Dringlichkeit von zusätzlichen Maßnahmen hin. Neben Setzungen des Deckwerkes um bis zu 20 cm Tiefe waren an den unbefestigten Endes des Deckwerkes Abbrüche aufgetreten. Im Herbst 1976 werden Sanierungsarbeiten am Deckwerk durchgeführt. Folgende Arbeiten wurden 1976 durch die Fa. Paulsen, Föhr, durchgeführt:
800 m² abgesacktes Basaltsteinpflaster instandsetzen
1.200 m² Basaltsteinpflaster in den Fugen mit Split auffüllen unter gleichzeitigen Einguss von Asphalteingussmasse
2.000 m² Asphaltböschung sanieren (200 t Asphaltbeton als Profilierung gemäß Regelprofil einbauen)
2.500 m² Asphaltböschung säubern, mit Bitumenemulsion andüsen, Versiegelung der Oberfläche mit Mastixeingussmasse
1.000 m² Gehwegflächen instandsetzen, 1.000 m² neu mit Rasensoden andecken
1977 erfolgt vor dem gesamten Deckwerk erstmals eine Sandaufspülung. 1982 erfolgt eine erneute Sandaufspülung.
1984 muss auf einer Länge von rd. 150 m die Vorschüttung am östlichen Deckwerksende neu profiliert werden.
Im Zusammenhang mit den zahlreichen durchgeführten Sandaufspülungen ist das Deckwerk heute stark übersandet und von sandverträglichen Kräutern wie auch von Sträuchern derart überwuchert, dass die Steine nur noch stellenweise überhaupt zu sehen sind. Vor dem Deckwerk hat sich ein ausgeprägter Vordünengürtel ausgeprägt, dessen Bildung und Stabilisierung durch die natürlich entstehende Dünengrasvegetation und durch den Bau von Sandfangzäunen gefördert wird.
Zum Schutz des Geestkerns wurden im November 2014 Sand aus den Buhnenfeldern vor der BfA-Klinik aufgenommen und an das Kliff bei Sölerkaalkamp gefahren.
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