Mit 250.000 Euro unterstützt das Land die Universitäten zu Kiel und Lübeck sowie die Landwirtschaftskammer bei dem Projekt "AI4Calf" zur Klimatisierung von Kälberställen mit Künstlicher Intelligenz.
Von besseren Therapien in der Medizin über Apps für Kinder als Hilfe beim Lesen lernen bis hin zu genaueren Umsatzprognosen in Unternehmen: Künstliche Intelligenz (KI) gehört in vielen Bereichen unseres Lebens längst zum Alltag. Nun untersuchen Forschende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität zu Lübeck, ob sie künftig auch in der Rinderhaltung zum Einsatz kommen kann. In ihrem Projekt "AI4Calf" wollen sie herausfinden, wie KI die Belüftung von Ställen und damit die Gesundheit der Kälber verbessern kann.
Digitale Transformation angehen
Das Land unterstützt das Projekt mit knapp 250.000 Euro. "Egal ob im Stall oder auf dem Feld: die digitale Transformation der Landwirtschaft schreitet mit großen Schritten voran und unsere Landwirte nutzen die digitalen Mittel", sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter bei der Förderbescheidübergabe in Blekendorf. Die Landwirtschaft sei schon jetzt extrem digital aufgestellt. "Das sind sehr gute Voraussetzungen, um auch beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz voran zu kommen", betonte der Minister.
KI soll Luftqualität analysieren
Mit dem Geld vom Land statten die Forschenden den Stall im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp der Landwirtschaftskammer mit Sensoren aus. Diese sammeln dort Daten zum Stall- und Außenklima, dem Betrieb der vorhandenen Lüfter und der Aktivität der Kälber. Darüber hinaus bekommt jedes Kalb mehrmals in der Woche einen Gesundheitscheck. All diese Informationen werten die Forschenden dann mithilfe eines KI-Systems aus und geben ihm Optimalwerte vor, sodass es systematisch lernt, wann gelüftet werden sollte. In der zweiten Phase des Projekts wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann die automatische Steuerung der Lüftung durch die KI testen.
Hintergrund
Die Luftqualität in Kälberställen ist deshalb so wichtig, weil die Jungtiere in den ersten Wochen nach ihrer Geburt sehr anfällig für Atemwegsinfekte sind. Ein KI-gestütztes Lüftungssystem könnte dabei helfen, schnelle Temperaturwechsel, hohe Luftfeuchtigkeit oder einen gefährlichen Ammoniak-Gehalt zu vermeiden.
Lüftung optimieren und Energie sparen
Darüber hinaus geht es bei dem Projekt auch um die Wirtschaftlichkeit der Lüftungsanlagen. Ziel der Projektpartner ist es, mit ihrer Technik weniger Energie zu verbrauchen als aktuelle Systeme. Unterstützt werden sie dabei vom Forschungs- und Entwicklungszentrum an der Fachhochschule Kiel.
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