Nach einem zweitägigen Aufenthalt in Boston ist die Delegation um Ministerpräsident Günther nach San Francisco gereist. Dort stand gleich eine transatlantische KI-Kooperation auf dem Programm.
"Wir haben schon in den ersten Tagen erfolgreich für den Standort Schleswig-Holstein werben können. Besonders unsere Kompetenzen und Vorteile im Bereich der grünen Energien sind auf großes Interesse gestoßen", sagte Ministerpräsident Daniel Günther beim Abflug aus Boston in Richtung San Francisco. Hier hatte der Regierungschef mit einer gut 50-köpfigen Delegation aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft unter anderem das Johnson & Johnson Innovation Center sowie die Unternehmen Gingko Bioworks und MIT-IBM Watson besucht. Außerdem hatten sie sich bei "German Accelerator" über die Unterstützung von deutschen Start-Ups beim Start in den internationalen Markt informiert.
Vielversprechende Gespräche
Die Reise steht ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. Auf dem Besuchsprogramm im Sonnenstaat Kalifornien stehen zahlreiche Unternehmensbesuche, darunter auch bei den großen Software-Schmieden von Google, SAP und CISCO. "Angesichts der rasanten Entwicklung und Dynamik ist es wichtig, dass wir uns mit den Themen Energie, Künstliche Intelligenz, Life Science und Innovationen beschäftigen", betonte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. In Boston habe die Delegation vielversprechende Gespräche geführt und viele Impulse bekommen. Er freue sich auf weitere Begegnungen in San Francisco.
Am Mittwoch traf der Regierungschef unter anderem die Senatorinnen Lena A. Gonzales und Melissa Hurtado sowie Senator Josh Becker zu politischen Gesprächen. Im Anschluss besuchte Günther die University of California, San Francisco (UCSF). Hier gab er offiziell den Startschuss für eine Kooperation der Hochschule mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), das Projekt "AI Exchange". Dabei knüpfen die Partner eine Express-Verbindung für Künstliche Intelligenz. Dadurch können KI-Netze künftig mit Patientendaten beider Unikliniken gefüttert werden und so viel schneller lernen.
Knochenbrüche vorhersagen, Menschenleben retten
Der erste Anwendungsfall der Kooperation: Mithilfe von Künstlicher Intelligenz wollen die Projektpartner anhand einfacher Röntgenbilder künftig voraussagen, ob bei Patientinnen und Patienten in den kommenden zehn Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Hüftbruch auftreten wird oder nicht.
Ein mögliches Projekt für Zukunft könnte die automatisierte Erkennung von Schlaganfall-Ursachen in der Notfallambulanz sein: Eine KI könnte den Ärztinnen und Ärzten dabei helfen, schneller festzustellen, ob eine Blutung vorliegt, die gestillt werden muss, oder ob eine verstopfte Ader wieder durchgängig gemacht werden muss. Durch schnellere Diagnosen können dann dringend notwendige Schritte eingeleitet werden, um das Leben des Patienten zu retten.
Großartige Chancen für Hochschulen, Wirtschaft und Patienten
Ministerpräsident Günther lobte das Vorhaben als eine "neue Brücke zwischen unseren Regionen". "Die UCSF und die CAU sind bekannt für herausragende medizinische Forschung. Und beide sind führend beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Medizin. Wenn sie ihr Knowhow zusammentun, bieten sich großartige Chancen. Davon profitieren unsere Hochschulen, unsere Gesundheitswirtschaft und natürlich vor allem Patientinnen und Patienten, die die bestmögliche Versorgung erhalten", betonte er.
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